Tirol im Autoranking an vorletzer Stelle

Mit 526 Autos pro 1.000 Einwohner steht Tirol an vorletzter Stelle im Bundesländervergleich. Nur in Wien gibt es noch weniger Autos pro Person. Die hohe Siedlungsdichte und die kurzen Wege seien Grund dafür, so ein Experte.

Dass es in Tirol vergleichsweise weniger Pkws gibt als in anderen Bundesländern, könnte verwundern. Denn gerade hier könnte man glauben, dass viele aufgrund der Berge und Täler auf Autos angewiesen sind. Aber gerade die Topographie sorgt dafür, dass die Bevölkerung auf begrenzten, besiedelbaren Flächen konzentriert ist, erklärt Markus Mailer, Verkehrsexperte von der Uni Innsbruck.

Hohe Siedlungsdichte und kurze Wege in Tirol

Die Dichte, mit der Tirol besiedelt ist, sei in Österreich unvergleichbar hoch, so Mailer. Nur Vorarlberg habe eine ähnlich hohe Dichte. Das führe dazu, dass die Verhältnisse ähnlich einer Großstadt seien. Die Siedlungsdichte und die relativ große Landeshauptstadt mit einer vergleichsweise jungen Bevölkerung führten in Tirol zu einem relativ niedrigen Pkw-Anteil.

Land der Fußgänger

Die kompakte Besiedlung Tirols führt auch dazu, dass die Wege grundsätzlich sehr kurz sind. Wege unter fünf Kilometern seien in Tirol viel häufiger anzutreffen als in Flächenbundesländern wie Niederösterreich oder Oberösterreich und diese Wege werden auch vielfach zu Fuß zurückgelegt. Man habe im Vergleich zu anderen Bundesländern viele Fußgänger und in Innsbruck sei der Fahrradverkehr sehr stark.

Täler begünstigen öffentlichen Verkehr

In den vergangenen Jahren wurde der öffentliche Verkehr in Tirol zudem stark ausgebaut. In einem Gebirgsland wie Tirol sei das einfacher als in der Ebene. Aufgrund der Täler gibt es oft nur zwei Strecken-Richtungen.

Autobus am Busbahnhof Innsbruck

ORF/Hammer

Tirols Topographie ist gut geeignet für Öffi-Verkehr

Lebensstil ändert sich

Auch der Lebensstil verändert sich, meint Markus Mailer. Jüngere wollen und können sich immer seltener ein Auto leisten. Früher habe es dazugehört, mit 18 einen Führerschein zu haben und Auto zu fahren. Das sei in der jüngeren Bevölkerung und speziell in den Städten immer weniger der Fall.

Auch die Parkplatz-Problematik spielt in den Ballungsräumen eine Rolle. Auch wenn die Autodichte in Tirol geringer ist als anderswo, insgesamt stieg die Zahl der Autos gemessen an der Einwohnerzahl in den letzten Jahren. Nur in Innsbruck sinkt der Grad der Motorisierung seit mittlerweile fünf Jahren.

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