Hypo-Überprüfung: Mängel teilweise behoben

Seit Bekanntwerden der hohen Verluste der Hypo Tirol Bank steht diese unter Beobachtung des Rechnungshofs. Dieser gab in einem ersten Bericht zahlreiche Empfehlungen ab, die die Landesbank mittlerweile zum Teil umsetzte.

Der Rechnungshof hat die im Jahr 2011 durch hohe Kreditausfälle im Italien-Geschäft in die Negativschlagzeilen geratene Hypo Tirol Bank einer sogenannten „Follow-up“-Überprüfung unterzogen. In seinem am Freitag veröffentlichten Bericht attestierte das Kontrollorgan der Bank, einen Großteil der Empfehlungen zumindest teilweise umgesetzt zu haben.

Von 23 Empfehlungen wurden neun umgesetzt

Der ursprüngliche im Jahr 2014 ergangene Prüfbericht war noch äußerst kritisch ausgefallen - mehr dazu in Rechnungshof offenbart Hypo Tirol-Desaster. Von den insgesamt 23 überprüften Empfehlungen seien neun Empfehlungen umgesetzt worden, zwölf teilweise und eine nicht, hieß es nunmehr. Bei einer Empfehlung sei mangels Anwendungssachverhalts die Beurteilung der Umsetzung nicht möglich gewesen, so die Prüfer.

EDV-Systeme wesentlich verbessert

Das Institut habe die Anbindung und Kontrolle seiner italienischen Geschäftsstellen verbessert. Die Bank baute laut Rechnungshof den Zugang zum italienischen EDV-System aus und stellte die für die Konzernsteuerung nötige Zweisprachigkeit sicher, nicht aber die Zusammenführung der in Österreich und Italien eingesetzten EDV-Systeme.

„Die Hypo Tirol reagierte schneller und systematischer als früher auf von der Revision und der Österreichischen Nationalbank festgestellte Mängel. Trotzdem war eine raschere Behebung der Mängel erforderlich. Der Vorstand verbesserte die Kommunikation an den Aufsichtsrat, wobei bei der Qualität und Aktualität des Informationsflusses zum Teil noch weiterer Verbesserungsbedarf bestand“, hieß es in dem Bericht.

Bonitätsprüfung teilweise verbesserungswürdig

In ihren internen Arbeitsanweisungen für die Genehmigung und Auszahlung von Kreditfinanzierungen habe die Bank die Empfehlungen des Rechnungshofes berücksichtigt. Bei den überprüften Kreditfinanzierungen hätten sich jedoch zum Beispiel bei der Bonitätsprüfung sowie der Überprüfung und Einhaltung von Auszahlungsbedingungen zum Teil noch zu behebende Mängel gezeigt.

Im Jahr 2014 hatte der Rechnungshofbericht die fehlende Ausgestaltung entsprechender interner Systeme und Prozesse im Zuge des Wachstumskurses der Hypo Tirol kritisiert. Wiederholt hätten im Zeitraum von 2001 bis 2011 interne und externe Prüfungsinstitutionen auf System- und Prozessmängel bei der Bank hingewiesen. Wesentliche Feststellungen der Abteilung Revision seien jedoch nicht in die Quartalsberichterstattung eingeflossen, Prüfungsfeststellungen der Österreichischen Nationalbank seien in den Aufsichtsratssitzungen teilweise unerwähnt geblieben.

TIWAG-Millionen flossen in Landesbank

Durch die hohen Wertberichtigungen hatte das Land Tirol mit Geldern aus TIWAG-Gewinnen der Bank unter die Arme greifen müssen. Die Kapitalzufuhr des Landes in der Höhe von 220 Mio. Euro wurde schließlich im Oktober 2012 von der EU-Kommission unter Auflagen genehmigt - mehr dazu in EU genehmigt Hypo-Finanzspritze.

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