Regierungsinitiative will Landflucht bremsen

Mit einer neuen Initiative will das Umweltministerium die Abwanderung aus dem ländlichen Raum stoppen. Zwei Drittel der Österreicher leben am Land, bis 2030 droht eine massive Abwanderung in die Ballungszentren.

In vielen Gemeinden ist es inzwischen ernüchternde Realität: Polizeistationen oder Postämter werden geschlossen, ähnliches gilt auch für Lebensmittel-Nahversorger. Viele Landbewohner müssen zum Arbeiten auspendeln. Was man gegen die Ausdünnung des ländlichen Raums tun kann, war am Dienstagabend Thema in Igls beim Tirol-Start der Initiative „Heimat.Land.Lebenswert“ des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt.

Regionen stärken, Abwanderung verhindern

„Das Ziel ist, die Regionen in ihrer Entwicklung zu stärken und als Wohn- und Erholungsraum attraktiver zu machen“, so der zuständige Minister Andrä Rupprechter (ÖVP). Dieser Masterplan sei auch im neuen Arbeitsübereinkommen der Bundesregierung festgeschrieben. Bis Herbst soll der Masterplan in der Regierung angenommen werden.

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Bürgerbeteiligung erwünscht

Die Initiative „Heimat.Land.Lebenswert“ setze sehr auf Bürgerbeteiligung, sagt Minister Andrä Rupprechter (ÖVP).

Laut Prognosen droht bis zum Jahr 2030 eine Abwanderung von zehn Prozent der Landbevölkerung in Ballungszentren. Auch in vielen Osttiroler Gemeinden droht Bevölkerungsschwund. Thomas Tschapeller, Bürgermeister der Randgemeinde Iselsberg-Stronach: „Wir stagnieren von der Bevölkerungszahl her. Wir haben fast keine Arbeitsplätze in der Gemeinde, fast jeder muss auspendeln.“

Leistbares Wohnen und schnelles Internet

Attraktive Wohn-Angebote könnten Abwanderung stoppen, betont Walter Schöpf, Bürgermeister von Wenns im Pitztal: „Wir haben bis vor zwei Jahren noch eine Abwanderung gehabt. Dann haben wir Maßnahmen für leistbare Baugrund und sozialen Wohnbau gesetzt.“

Die Anbindung an schnelles Internet ist ebenso ein wichtiger Standortfaktor für Gemeinden, sagt der Brandenberger Bürgermeister Hannes Neuhauser: „Wir versuchen seit ein paar Jahren, in Brandenberg das digitale Netz aufzubauen. Es ist dramatisch, wenn man im Inntal zuschauen kann, wie das Firmen übernehmen, während wir das mit gemeindeeigenem Geld vorfinanzieren müssen.“

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