Lawinen sprengen statt verbauen
Lawinensprenganlagen zum Schutz von Straßen sind bereits in St. Anton, Ischgl, Kappl, im Kauner- und Pitztal sowie im Kühtai im Einsatz. Im Sommer wird mit dem Bau einer weiteren Anlage im Venter-Tal begonnen.
Lawinenauslösen muss gelernt werden
Die 1.300 Männer und vier Frauen der Tiroler Lawinenkommissionen sind verpflichtet, sich regelmäßig weiterzubilden. Die bestehenden Anlagen hätten sich bewährt und würden den Lawinenkommissionen viel Druck bei ihren Entscheidungen nehmen, erklärt Ausbildungsleiter Harald Riedl.
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„Das Auslösen von Lawinen ist nicht wie Kuchenbacken“, sagt er. Die Lawinenkommissionen müssten viel über die Schneedecke und ihre Beschaffenheit sowie über den Verlauf des Winters wissen. „Man muss vor allem über den Sprengzeitpunkt Bescheid wissen. Wenn man den versäumt, dann kann man die Lawinen nicht mehr auslösen. Dann hat man genau das, was man nicht will - sehr viel Schnee am Berg, große Lawinen, die dann bis ins Tal reichen“, so der Experte.
Gute Erfahrungen mit Anlagen
Die Sprenganlage im Großtal über Ischgl gibt es seit fünf Jahren. Sie hält die Landesstraße zwischen Ischgl und Mathon lawinenfrei. Dort werden auch Kurse für die Lawinenkommissionen abgehalten.
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Serafin Siegele von der Lawinenkommission Ischgl schätzt die Sprenganlagen zur Sicherung der Verkehrswege. „Wenn wir das Gefühl haben, dass es gefährlich ist, es schneit oder in der Nacht noch mehr Schnee kommt, dann können wir einfach eine Sprengung veranlassen. Man sperrt dafür unten das Gebiet ab, sprengt und weiß, dass es dann sicher ist und die Straße offen bleiben kann. Es ist ein gutes, sicheres Gefühl“, so Siegele.