Erneut Rüge für TVB Seefeld wegen Pistenraupe
Die Meldung über einen angeblichen Falschtransport einer Pistenraupe fand Ende November großes Echo im heimischen wie auch im deutschen Blätterwald. Das Arbeitsgerät sollte nach Seefeld in Tirol geliefert werden, ein Tiroler Frächter habe das Fahrzeug aber nach Norddeutschland geliefert, auch dort gibt es einen Ort namens Seefeld - mehr dazu in Tiroler Frächter liefert in falsches Seefeld.
Die Meldung wurde hier wie dort mit großem Schmunzeln veröffentlicht und verfolgt. Einen Tag später wurde die Pistenraupe nach der angeblichen Irrfahrt und Ankunft im Tiroler Seefeld vom Seefelder Tourismusverbandsdirektor und Bürgermeister pressefreundlich inszeniert - mehr dazu in Pistenraupe im richtigen Seefeld angekommen.
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Erst drei Tage später wurde der Hintergrund der Geschichte gelüftet. Die Verantwortlichen zeigten sich über den „Medienhype“ erfreut - mehr dazu in PR-Gag rund um Seefelder Pistenraupe.
PR-Rat: Bewusste Falschinformationen
Mit dieser Vorgehensweise habe der Tourismusverband sowohl gegen die Grundsätze des international anerkannten „Code of Lisbon“ als auch gegen die Leitlinien des österreichischen Ehrenkodex des PRVA verstoßen, so der österreichische PR-Ethikrat am Mittwoch. Demnach sei es nicht zulässig, „bewusst Falschinformationen in Umlauf zu bringen“. Ebenso dürfen Kommunikatoren nichts unternehmen, „was die Öffentlichkeit zu irrigen Schlüssen veranlasst oder veranlassen könnte“.
Selbst wenn die Irreführung nicht beabsichtigt war, so bleibe die Tatsache, dass die Umsetzung der Aktion so erfolgte, dass sich mehrere Medien nachweislich in die Irre geleitet fühlten, teilte der PR-Ethikrat am Mittwoch in einer Aussendung mit. Der springende Punkt sei zudem, dass diese Irreführung andauerte, da die „Missverständnisse“ über mehrere Tage hinweg nicht aufgeklärt worden waren, trotz vieler konkreter Nachfragen von Medien.
TVB-Direktor: „Das würden wir nicht mehr machen“
Der veranwortliche Seefelder Tourismusverbandsdirektor Elias Walser sagte dazu am Mittwoch gegenüber dem ORF Tirol, er nehme die Rügen zur Kenntnis. Man wollte auf die Olympiaregion in Sozialen Netzwerken aufmerksam machen. Das sei nicht so gelungen, wie man sich das vorgestellt hatte. So eine Aktion wolle er, Walser, nicht mehr machen. Es habe durchaus Mails von verärgerten Touristen gegeben. Wie groß der Imageschaden für die Olympiaregion ist, könne er aber nicht zu sagen. Insgesamt sei der PR-Gag aber niemandem zu empfehlen, so Walser abschließend.