Platz zwölf für Baumann in Kombi

Geplatzt ist der Traum einer Medaille für Romed Baumann bei der Kombination bei der Ski-WM in St. Moritz. Nach der Abfahrt führte der Hochfilzener, im Slalom fiel er aber zurück. Gold holte sich der Schweizer Luca Ärni, Silber Marcel Hirscher.

Der neue Weltmeister in der Kombination heißt Luca Ärni. Der 23-jährige Schweizer feierte am Montag in St. Moritz hauchdünn vor Marcel Hirscher den bisher größten Erfolg seiner Karriere.

Obwohl er laut eigener Aussage mit einer WM-Medaille sein Ziel erreicht habe, wirkte Hirscher im Ziel alles andere als glücklich mit der Silbermedaille. „Es ist weder eine gewonnene, noch verlorene Silbermedaille. Diese Hundertstelsekunden reißen mir in dieser Saison schon die Haare vom Kopf“, sagte der 27-Jährige, „Dass im zweiten Durchgang die Piste wieder so nachlässt wie 2015, war nicht zu erwarten. Für die besten Abfahrer war das schon eine harte Aufgabe.“

Romed Baumann (AUT)

Bei seinem Lauf war die Slalom-Piste alles andere als in gutem Zustand.

Baumann: „Es war grausig zu fahren“

Auf der schlechter werdenden Piste hatten die besser platzierten Athleten nach der Kombi-Abfahrt keine Chance. Darunter auch der Schnellste Romed Baumann. Der Tiroler, der mit 2,61 Sek. Vorsprung auf Ärni in den Slalom gegangen war, musste sich mit Platz zwölf begnügen. „Es war richtig grausig zu fahren. Es waren komische Spuren, ich habe mir brutal schwer getan. Mit einer guten Abfahrt hat man sich im Prinzip selbst bestraft. Normalerweise kann bei dem Vorsprung noch ein Fehler passieren. Schade, dass nicht mehr drinnen war, ich war machtlos“, sagte Baumann.

Romed Baumann

APA/Helmut Fohringer

Auch für die restlichen Österreicher im Bewerb gab es im Slalom nichts zu holen. Vincent Kriechmayr, nach der Abfahrt auf Rang zwölf, landete in der Endabrechnung als zweibester rot-weiß-roter Läufer auf dem achten Platz, der Abfahrtszehnte Matthias Mayer beendete die WM-Kombination auf Rang 17. Marco Schwarz, der in der Abfahrt nur 39. geworden war, schied in der Entscheidung aus

Baumann in Abfahrt noch voran

In der Abfahrt kam der Franzose Adrien Theaux (+0,12 Sek.) Baumann am nächsten, auf dem dritten Zwischenrang folgten ex aequo der Deutsche Thomas Dressen und der Slowene Martin Cater (0,32), die überraschend schneller waren als die Speed-Asse Kjetil Jansrud (NOR), Carlo Janka (SUI/beide 0,68), Dominik Paris (ITA/0,69), Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer (0,82) oder Vincent Kriechmayr (0,87). Slalom-Spezialist Marco Schwarz landete als fünfter ÖSV-Teilnehmer mit 3,42 Sekunden Rückstand außerhalb der Top 30.

Romed Baumann (AUT)

Der Hochfilzener Romed Baumann fuhr mit 1:39.25 die schnellste Zeit in der Kombi-Abfahrt.

Baumann: "Täglich grüßt das Murmeltier

„Es war eine saubere Fahrt von oben bis unten. Ich habe mich wohlgefühlt“, betonte Baumann, der in der Spezialabfahrt am Vortag nach seiner Nichtnominierung wieder einmal nur WM-Zuschauer in der Königsdisziplin gewesen war. Seine Montag-Zeit hätte am Sonntag zu WM-Bronze gereicht. „Ich kenne das schon. Es ist so, täglich grüßt das Murmeltier. Schladming, Beaver Creek, hier wieder.... ich könnte mir in den Arsch beißen, wenn ich mir das da heute so anschaue. Aber es ist, wie es ist. Das ist abgehakt, ich muss den Fokus jetzt auf den Slalom setzen, da geht es um die Wurst.“

Romed Baumann bei der Kombio-Abfahrt in St. Moritz

APA/Helmut Fohringer

Romed Baumann

Matthias Mayer liegt auf Platz neun und Vincent Kriechmayr auf Rang elf. Titelverteidiger Marcel Hirscher hat 2,3 Sekunden Rückstand auf Baumann, damit aber noch beste Karten für eine Medaille. Ohne Chancen ist wohl Marco Schwarz, der mit über 3,4 Sekunden Rückstand nicht mehr unter den besten 30 liegt.

Bei der WM vor zwei Jahren in Vail/Beaver Creek war Baumann nach der Kombi-Abfahrt Vierter gewesen und hatte den vierten Platz auch am Ende nach dem Slalom inne . 2013 in Schladming hatte er mit Abfahrtsbestzeit Kombi-Bronze geholt. „Es wird brutal schwierig“, lautete seine Prognose für den Slalom zur Mittagszeit, für den er sich eine halbe Sekunde Vorsprung mehr auf Pinturault gewünscht hätte.

Guter Slalom-Startplatz für Hirscher

Aber auch Hirscher, der den Vorteil eines frühen Slalom-Starts hat, traut er den Sprung auf den Goldrang noch zu. Der Weltmeister von 2015 hatte beim Sprung vor der vierten Zwischenzeit eine Schrecksekunde zu überstehen und verlor dabei viel Zeit. Mit einer sauberen Fahrt im Schlussteil wahrte der Gesamtweltcup-Seriensieger aus Salzburg aber seine Medaillenchancen.

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