Kolportierte Mehrkosten für Patscherkofelbahn

Die Stadt Innsbruck will den Patscherkofel wiederbeleben und investiert dafür viele Millionen. Bislang wurden 41 Mio. Euro veranschlagt. Am Montag wird die Stadtregierung über mögliche Mehrkosten in Millionenhöhe informiert.

Seit Oktober 2014 befindet sich die Patscherkofelbahn wieder in städtischer Hand. Ein Jahr später beschloss der Innsbrucker Gemeinderat in einer Sondersitzung mehrheitlich den Neubau. Die Gesamtinvestitionssumme, unter anderem inklusive einer Rodelbahn sowie der Adaptierung eines Speicherteichs, soll rund 41 Millionen Euro betragen - mehr dazu in Stadt beschließt Neubau Patscherkofelbahn (tirol.ORF.at, 29.10.2015).

Am Montag präsentieren die Geschäftsführer der Patscherkofelbahnen der Innsbrucker Stadtregierung und Vertretern aller Parteien neue Unterlagen und Zahlen. Dass das 41 Millionen Projekt mit drei neuen Stationen, einer komplett neuen Einseilumlaufbahn mit 10er Kabinen mehr kosten wird, gilt hinter den Kulissen des Rathauses als mehr als wahrscheinlich.

Politiker warten auf neue Zahlen

Offiziell werden höhere Kosten vorab nicht bestätigt. Vizebürgermeisterin Sonja Pitscheider (Grüne) will den Montag abwarten. Sie halte nichts von Gerüchten. Erst wenn die neuen Daten vorliegen, würden die Grünen im Klub beraten. Tourismusstadtrat Franz X. Gruber (ÖVP) zeigte sich im Vorfeld ebenfalls zurückhaltend. Auch er wolle die neuen Zahlen abwarten, erst dann könne man eine Entscheidung treffen.

Visualisierung der Patscherkofel-Bergstation

Innauer-Matt Architekten

Visualisierung der geplanten Bergstation

Vermutet wird, dass die Mehrkosten bei den Hochbauten, also bei den neuen Stationen anfallen. Für die Hochbauten hat die Stadt die Kosten mit 12,8 Mio angegeben. Angeblich so niedrig, um einer zeitaufwändigen EU-weiten Architekten-Ausschreibung zu entgehen. Ende des Jahres soll die Bahn nach den Vorstellungen der Stadt in Betrieb genommen werden.

Alpenverein fordert Umplanung wegen Schutzhaus

Im Streit um den Neubau der Patscherkofelbahn geht der Österreichische Alpenverein in die Offensive. Neben mehreren Verfahren, die wegen des Neubaus anhängig sind, will der Alpenverein eine großangelegte Bürgerinitiative starten. Der Alpenverein will eine Umplanung des Großprojekts zu erzwingen, so der Präsident des Österreichischen Alpenvereins, Andreas Ermacora.

Der Alpenverein wehrt sich vor allem gegen die Bergstation der neuen Patscherkofelbahn, sie würde das Schutzhaus des Alpenvereins völlig verdecken. Das könnte dessen Aus bedeuten, argumentiert Ermacora.

Link: