A12: Unternehmer fordern Aus von „Luft-100er“

42 renommierte Unternehmer fordern das Ende für den „Luft-100er“. Die Mitglieder der „Tiroler Adler Runde“ sehen in der permanenten Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/h auf der Inntalautobahn (A12) eine Schikane für die Bevölkerung.

Es gebe für das Schadstoffproblem effizientere Lösungsansätze, hieß es in einer Aussendung. Die Begrenzung sei eine Schikane für die heimische Bevölkerung. Das sektorale Fahrverbot sei nicht wie geplant implementiert worden. Daher solle die Landesregierung ihr Versprechen, den „Luft-100er“ zu kippen, falls sich die EU gegen das sektorale Fahrverbot auflehne, einlösen, verlangte das Präsidium der Tiroler Adler Runde.

Statt dem „Luft-100er“ könnten Maßnahmen wie die Verlagerung des Transitverkehrs auf die Schiene, die Forcierung von nachhaltigeren Heizsystemen und eine neue Verschrottungsprämie für Alt-Pkws ergriffen werden, hieß es.

„Kein Kompromiss, sondern Augenauswischerei“

„Die permanente Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100 km/h gemäß Immissionsschutzgesetz für Luft (IG-L) war ein Kniefall vor der EU, damit Tirol das sektorale Fahrverbot einführen kann“, so Präsident Anton Pletzer. Die abgeänderte „Soft-Version“, die am 1. November 2016 auf Teilabschnitten der A12 in Kraft getreten ist, gelte nur für bestimmte Lkw-Typen und Güter und bringe letztendlich nicht die gewünschten Ergebnisse für die Luftqualität. „Das ist kein Kompromiss, sondern Augenauswischerei“, bemängelte Pletzer. Der permanente „Luft-100er“ sei eine „Schikane für die heimische Bevölkerung“ und eine „Belastung“ für die Tiroler Wirtschaft.

Adler Runde will Wirtschaftsstandort stärken

Die Tiroler Adler Runde ist eine nach Eigendefinition unabhängige Plattform 42 heimischer Unternehmer von Empl über Handl und Mölk (MPreis) bis hin zu Recheis, Bodner und Unterberger. Ziel der Vereinigung sei es, Tirol als nachhaltigen Wirtschaftsstandort zu stärken. Seit vergangenem Jahr steht der Vereinigung Anton Pletzer als Präsident vor, als Vizepräsidenten fungieren Fritz Unterberger und Klaus Mark.

Leichte Verbesserung durch sektorales Fahrverbot

Die für Umweltagenden zuständige LHStv. Ingrid Felipe (Grüne) präsentierte am Freitag Zahlen der Rollenden Landstraße (RoLA). Diese würden dafür sprechen, dass die erste Stufe des in drei Stufen verordneten sektoralen Lkw-Fahrverbots eine „leichte Verbesserung“ bringe.

Insgesamt wurden auf der Brenner-Achse im Jänner 2017 11.780 Lkws auf der Schiene anstatt auf der Straße transportiert. Dies seien im Jahresvergleich 3,5 Prozent mehr Schienen-Lkws als im Jänner 2016. Jeder fünfte dieser Lkws habe durch das sektorale Fahrverbot betroffene Güter geladen. Im Jänner seien es genau 2.332 derartige Schwerfahrzeuge gewesen, im Jahr davor 1.615.

Rola-Verladung am Brenner

ÖBB

Rola-Verladung am Brenner

Daraus leitete Felipe einen „ersten positiven Trend“ ab: Mit der ersten Stufe seien im Jänner 700 Lkws mehr mit vom Fahrverbot betroffenen Gütern auf der Schiene transportiert worden als im Vorjahr ohne sektorales Fahrverbot. „Das ist ein Anfang, auf dem man aufbauen kann“, so Felipe. Die zweite Stufe soll am 1. Mai in Kraft treten.

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