Knapp 12.000 illegale Einreisen im Vorjahr
Rund zwei Drittel der illegal eingereisten Personen, die im Jahr 2016 in Tirol angehalten wurden, kamen laut Polizeiangaben aus Italien. Aber auch die Grenzkontrollen der deutschen Polizei würden sich deutlich in den Zahlen niederschlagen. Aufgrund von Rückübernahmeabkommen seien 4.981 Migranten rückübernommen worden (2015: 1.801).
Großteil setzte Reise nach Norden fort
Von den 11.812 illegalen Migranten stellten 1.881 einen Asylantrag. 1.672 Personen seien nach Italien und Deutschland zurückgeschoben worden. Die Übrigen blieben vorerst in Österreich und würden versuchen, ihre Reise nach Norden fortzusetzen. Die Polizei ging davon aus, dass der überwiegende Anteil nicht mehr in Tirol sei, sondern das Land mittlerweile wieder verlassen habe.
87 Prozent der illegal eingereisten Personen waren Männer. Während im Jahr 2015 die meisten illegal Eingereisten aus Eritrea und Syrien stammten, waren 2016 Nigeria und Marokko die Haupt-Herkunftsnationen. Bei der Zahl der Aufgriffe ist Tirol Spitzenreiter, gefolgt von Niederösterreich mit 9.564 und Wien mit 7.843 Aufgriffen.
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Kontrollverbot am Brenner „unverständlich“
Die Grenzkontrollen der deutschen Behörden würden die Lage in Tirol verschärfen. Es sei „unverständlich“, warum Grenzkontrollen in Deutschland von der EU erlaubt wurden und am Brenner nicht, kritisierte Tomac. Zugleich mahnte der Landespolizeidirektor aber auch ein, dass Grenzkontrollen nicht die Lösung des Problems seien, sondern nur abfedern und zeitlich verzögern könnten: "Letztlich wird nur ein überlegtes Handeln in Übersee, im Bereich der Schengen Außengrenzen, aber auch in der Verteilungsfrage in Europa dem Problem gerecht werden können“, so Tomac.