Lack lässt Eis am Flugzeug schmelzen
Um vor dem Start ein Flugzeug von Schnee und Eis zu befreien, werden die Flugzeuge am Boden mit Tonnen Glykol besprüht. Diese wenig umweltfreundliche Methode ist dem Stubaier Luftfahrt-Entwickler Markus Villinger seit langem ein Dorn im Auge. Neben dem hohen Verbrauch an Chemikalien komme es zu Verspätungen sobald enteist werden muss, sagt er.
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Versuchsanordnung am Flughafen
Villinger hat deshalb einen beheizbaren Lack entwickelt. Der Lack wird in einer Dicke von Zehntelmillimetern aufgebracht, die Flugzeuge können damit elektrisch und ohne Zeitverzögerung enteist werden. Dass das System funktioniert, zeigt eine Versuchsanordnung, die Villinger derzeit zusammen mit Airbus und der Universität Innsbruck am Innsbrucker Flughafen betreibt. Selbst große Schneemengen auf der Tragfläche sind kein Problem.
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Doch bei den großen Herstellern zu landen, ist ein schwieriger Schritt, sagt Markus Villinger. Airbus sei Partner und habe Interesse, aber eine neue Technologie bei einem Flugzeug einzuführen sei zulassungsmäßig ein großer Aufwand.
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Weitere Anwendungen möglich
Mit seinem elektrisch beheizbaren Lack hat Markus Villinger in erster Linie die Luftfahrt im Visier. Begonnen hatte er mit Flugzeugpropellern, die auch während des Fluges beheizt werden müssen, um nicht zu vereisen. Solche Propeller haben sich in der Praxis bereits bewährt. Neben der Luftfahrt könnte der beheizbare Lack künftig auch im Innenraum von Autos zur Anwendung kommen und die Gebläseheizung ersetzen oder er könnte Smartphone-Akkus so erwärmen, dass das Display bei großer Kälte nicht mehr schwarz bleibt.