Hilfe für Kinder in ärmsten Regionen Armeniens

Über die Hälfte der Kinder in den ärmsten Regionen Armeniens lebt in Armut. Von den Hilfsprojekten der Caritas Tirol vor Ort profitieren derzeit 2.000 Kinder und ihre Eltern. In den nächsten Wochen sammelt die Caritas speziell für diese Kinder.

Gegründet wurde die Caritas Tirol seinerzeit, um Straßenkindern in Innsbruck zu helfen. Kinder sind ein Schwerpunkt geblieben - vor allem in der Auslandshilfe. In fünf Ländern hilft die Caritas Tirol derzeit mit ihren Hilfprojekten.

Armenien zählt zu einem der ärmsten Länder der ehemaligen Sowjetstaaten. Die Region Schirak im Nordwesten des Landes gilt als eine der ärmsten Regionen Armeniens mit einer Armutsrate von mehr als 45 Prozent. Seit dem großen Erdbeben in Gjumri, der Hauptstadt der Provinz Schirak, im Jahr 1988 wurde ein großer Anteil der Häuser nicht wieder aufgebaut. Viele Menschen leben daher noch immer noch in notdürftigen Unterkünften bei Temperaturen von -30 Grad. Der Durchschnittslohn beträgt 343 Euro, somit können sich viele Menschen die Kosten für Öl, Gas oder Holz kaum leisten.

Heizkostenzuschuss, gesundes Essen

Doch es braucht nicht viel, um Kindern eine positive Wendung zu geben, sagt Julia Stabentheiner, Leiterin der Auslandshilfe der Caritas Tirol. Das Projekt „Warmer Winter“ hilft beispielsweise mit einem Heizkostenzuschuss, in Schirak bekommen 270 Kinder gesundes Essen und in den beiden Tageszentren „Little Prince“ werden Jugendliche aus ärmsten Verhältnissen unterstützt.

Sozialzentrum Little Prince

Caritas Tirol

Kinder des Sozialzentrums Little Prince

„Nach der Schule können Kinder am Nachmittag einfach hinkommen. Dort versucht man für die Kinder einen Raum zu schaffen, wo sie ihre Hausübungen machen können, was zuhause oft nicht möglich ist. Man versucht auch die Begabungen der Kinder mit verschiedenen Angeboten zu fördern – Englischunterricht, Fußballspielen oder kreativen Entfaltungsmöglichkeiten“, so Stabentheiner.

Kinder und Eltern werden unterstützt

Der Hintergrund sei, dass viele Kinder armer Familien in Heimen untergebracht seien, da es die Eltern nicht schaffen würden, ihnen zuhause einen sicheren Ort zu geben. Das versuche man zu verhindern, indem man die Kinder am Nachmittag betreuen und damit auch die ganze Familie unterstützen würde. Auf diese Weise könnten die Kinder bei der eigenen Familie bleiben, so Stabentheiner.

Caritas Tirol

Caritas Tirol

Große Gastfreundschaft und große Armut

Bei „Little Prince“ arbeitete die Innsbruckerin Sarah Illersperger nach ihrer Matura freiwillig als Englischlehrerin. In den sechs Monaten erlebte sie die Gastfreundschaft aber auch die Armut in Armenien hautnah mit.

Sie sei im Winter dort gewesen. Die Unterkünfte – in Containern oder Wohnungen – seien sehr schlecht isoliert. Das Wasser würde in den Leitungen oft gefrieren, daher müsse man immer Wasser holen gehen. Auch im Sommer gäbe es oft kein Warmwasser oder nur zu bestimmten Zeiten. Oft würden sich daher sechs oder sieben Menschen eine Drei-Zimmer-Wohnung teilen. In vielen Familien könne oft nur eine Person arbeiten, damit Geld verdienen und die ganze Familie ernähren.

Benefizkonzert am Valentinstag in Zirl

Für „Little Prince“ und die anderen Hilfsprojekte in Armenien sammelt die Caritas Tirol in den kommenden Wochen. Höhepunkt der Spendenaktion ist neben dem Verkauf von Bildern von armenischen Kunststudenten ein Benefizkonzert am Valentinstag in Zirl.

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