Uni Innsbruck tüftelt an Textilbeschichtungen

An schadstoffarmen Textilbeschichtungen für Regenjacken oder Skibekleidung forscht die Universität Innsbruck. Entwickelt werden dabei wasser- und schmutzabweisende Verbindungen, die schadstoffärmer sind als derzeitige Materialien.

Seit eineinhalb Jahren forscht die Arbeitsgruppe rund um Professor Herwig Schottenberger von der Innsbrucker Chemie an schadstoffarmen Textilbeschichtungen, die für Regenjacken oder Skibekleidung verwendet werden können.

Wie Projektmitarbeiter Benjamin Neier erklärte, sollen dabei neue Verbindungen gefunden werden. Diese sollten die gleichen oder besseren Eigenschaften haben als die aktuell eingesetzten Verbindungen und Beschichtungen, die aber von der EU und neuen Gesetzen verboten würden.

Fluor-Ketten für Umwelt und Menschen schädlich

Die aktuell bei Beschichtungen eingesetzten Fluor-Ketten sollen nach dem Willen der EU zurückgedrängt werden, weil sie für Menschen und Umwelt schädlich sind.

Das Projekt sei in zwei Gruppen geteilt – ein Teil gehe komplett in Richtung fluorfreie Beschichtungen, der andere konzentriere sich auf Fluor-Beschichtungen, die gleich gut wie die alten Beschichtungen funktionieren würden, da man diese für spezielle Einsatzprodukte in der Medizintechnik bzw. in der Automobilindustrie brauche. Dort gäbe es derzeit kaum Ersatzprodukte.

Beschichtungen weisen Öl und Wasser ab

In manchen Bereichen lässt sich Fluor nach aktuellem Stand der Technik nicht vermeiden. Es ist der einzige Baustein, der Öl und Wasser abweisen kann. Diese Eigenschaft spielt gerade im medizinischen Bereich und der Automobil-Branche eine große Rolle. Die Innsbrucker Forscher wollen in diesem Fall die schädlichen Nebenwirkungen von Fluor minimieren.

Regentropfen perlen ab

dpa/fg kde

Regentropfen perlen ab

1,3 Mio Euro an Fördermitteln des Ministeriums

Mit insgesamt 1,3 Mio. Euro werden zwölf Forschungsprojekte aus dem universitären Bereich bei der Entwicklung von wirtschaftlich verwertbaren Prototypen unterstützt, teilte das Wissenschaftsministerium mit. Bei den Projekten werden bis zu 70 Prozent der Gesamtkosten gefördert.

Einen Kooperationspartner aus der Wirtschaft fanden die Innsbrucker Forscher bereits, weitere sollen folgen. Neben den 150.000 Euro an Förderung des Ministeriums, investierte auch die Universität Innsbruck 60.000 Euro in das Projekt. Dieses Geld soll wieder zurückkommen. Die Universität Innsbruck habe bereits zwei Patentanmeldungen eingereicht, so Neier. Man versuche nun die Patente über Lizenzen an Unternehmen zu verkaufen.

Eineinhalb Jahre läuft das geförderte Projekte. Sollten die Innsbrucker Forscher dann noch nicht den Durchbruch geschafft haben, wollen sie an weniger schädlichen Textilbeschichtungen dennoch weiterforschen.

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