Grüne wollen Photovoltaik-Anlagen forcieren

Angesichts des anhaltenden Schönwetters machen sich die Tiroler Grünen erneut für den Ausbau von Photovolatik-Anlagen stark. Entgegen einem Irrglauben arbeiten Photovoltaik-Anlagen an kalten Sonnentagen im Winter besonders effizient.

In Tirol werden mittlerweile fast 9.000 Photovoltaik-Anlagen betrieben. Am Mieminger Plateau, in Fließ, Gnadenwald und in vielen anderen Regionen in Tirol sind die Bedingungen für die Sonnenenergie besonders ideal. Hier können 20 bis 30 Prozent mehr Energie gewonnen werden als etwa im Osten Österreichs. Das liegt laut Experten zum Teil an der geringen Anzahl an Nebeltagen aber auch an der vielfach sauberen, partikelfreien Luft, die sehr viel Sonneneinstrahlung zulässt. Ein gutes Beispiel dafür ist etwa eine PV-Anlage am Pitztaler Gletscher - mehr dazu in Photovoltaik am Pitztaler Gletscher.

Photovoltaik Anlage am Pitztaler Gletscher

ORF

Mit dem PV-Kraftwerk am Pitztaler Gletscher soll ein Drittel der Stromkosten eingespart werden.

Im Winter mehr Strom als gedacht

Auch die Kälte im Winter spielt eine wichtige Rolle, erklärt Stefan Oblasser, Energiebeauftragter des Landes Tirol. Gerade an kalten, sonnigen Tagen können Photovoltaikanlagen das Maximum an Energie produzieren.

„Mit der Kraft der Sonne könnte auf den Dachflächen bestehender Gebäude gleich viel Strom erzeugt werden wie mit der gesamten derzeit in Tirol ausgebauten Wasserkraft“, beruft sich der grüne Energiesprecher Hermann Weratschnig auf die Potenzialstudie “Tisolar” des Landes Tirol. Der Grüne Bezirkssprecher in Osttirol, Thomas Haidenberger, verweist dabei auf aktuelle Daten aus der PV-Anlage am Gemeindezentrum Iselsberg-Stronach. Dort liegen die erzielten Werte aus Sonnerenergie im Winter deutlich über den Prognosen.

Richtige Planung und wichtige Beratung

Vor allem Gemeinden aber auch Unternehmen und Privatpersonen sollten bei künftigen Bauvorhaben schon in der Planung die Nutzung der Solarenergie unbedingt mitdenken, so Weratschnig. Denn ein Einbau im Nachhinein rentiere sich häufig nicht mehr. Ähnliches gilt auch für die Stromversorgung in Tiefgaragen für Elektrofahrzeuge. Diese würden derzeit in den meisten Fällen noch fehlen. Bezüglich Solarenergie empfiehlt Weratschnig fachkundige Beratung, entweder bei der Energie Tirol oder in einem Fachbetrieb in Tirol.

Land fördert moderne Speichertechniken

Der Anteil an Sonnenenergie ist in Tirol zwar im Gesamten immer noch gering, die Anlagen werden aber unabhängig von Förderungen immer beliebter. Die laufend verbesserten Speichertechniken machen es möglich, dass der Großteil der erzeugten Energie selbst verbraucht werden kann. Seit 2016 können beim Land Tirol auch Förderungen für den Einbau von sogenannten „intelligenten Speichersystemen“ beantragt werden. Mit derartigen Systemen kann der Eigenverbrauch von Solarstrom von 30 auf bis zu 60 Prozent erhöht werden.

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