„Nordic Combined Triple“ in Seefeld
Der Modus in Seefeld verlangt den Athleten viel ab. Ein Sprung und fünf Kilometer Langlauf am Freitag, ein Sprung und zehn Kilometer am Samstag und schließlich zwei Sprünge und ein 15-km-Lauf lautet das Programm des Triple, bei dem die Zeitrückstände umgerechnet immer in den nächsten Tag mitgenommen werden. „Am ersten Tag beim Springen vorne dabei sein, damit man gleich in einer vorderen Gruppe weglaufen kann“, nahm sich Pommer vor.
Erhöhten Druck vor den Heimbewerben verspürt Pommer aber nicht. „Im Vorjahr hat mich das beflügelt, es ist ein lässiges Gefühl, daheim anzutreten. Ich möchte wieder meine Konstanz erreichen“, sagte Pommer. Sein Fernziel verhehlt er aber nicht. „Ich trainiere ganz klar dafür, dass ich einmal mit einer WM-Medaille dastehe.“
Selbstvertrauen im Training gestärkt
Der 23-Jährige meldete sich nach einer Zwangspause mit der zwölftbesten Laufzeit zuletzt in Chaux-Neuve zurück. Das Training in den vergangenen Tagen stärkte sein Selbstvertrauen weiter. „Die Schanze taugt mir, da ist mir der Knopf wieder etwas aufgegangen“, sagte Pommer.
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Die bisher beste ÖSV-Endplatzierung im Triple war der siebente Rang von Bernhard Gruber 2015. ÖSV-Cheftrainer Christoph Eugen sieht sein Team insgesamt auf einem guten Weg. Die Heim-WM 2019 ist das Ziel Eugens und seiner Co-Trainer Christoph Bieler (Springen) und Jochen Strobl (Langlauf). Ein Rang unter den Top 6 sei in Seefeld möglich, meinte Eugen. „Aber wir schauen nicht auf das Ergebnis, sondern wollen unsere Leistung bringen.“
Das ÖSV-Kombi-Team verfügt über eine Mischung von erfahrenen Athleten wie Weltmeister Bernhard Gruber, dessen Antreten nach einer wieder aufgeflammten Verkühlung aber unsicher war, Wilhelm Denifl (Zweiter in Ruka) und Lukas Klapfer sowie jüngeren wie Pommer (23), Mario Seidl (24), Philipp Orter (22), Franz-Josef Rehrl (23) und Paul Gerstgraser (21). „Die Jungen mischen gut in der erweiterten Weltklasse mit“, betonte Eugen.
Bisher nur deutsche Siege beim Triple in Seefeld
Die Siege waren in der WM-Saison bisher den Deutschen vorbehalten. Der vierfache Weltcupsieger Eric Frenzel, Johannes Rydzek, Fabian Rießle und Co. gewannen alle zwölf Einzelbewerbe und feierten dabei je fünf Doppel- und Dreifacherfolge. Der 28-jährige Frenzel kommt als Weltcup-Spitzenreiter nach Tirol.
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Frenzel ist der unbestrittene „König“ von Seefeld. Der Olympiasieger und Weltmeister (jeweils Normalschanze) hält bei insgesamt zwölf Siegen in dem WM-Ort und hat bei den drei bisherigen Triple-Bewerben jeweils den Hattrick geschafft. Damit holte er zuletzt ein Preisgeld von insgesamt 24.000 Euro, davon 16.000 Euro für den Gesamtsieg.
Den früheren Seefeld-Spezialisten Hannu Manninen, der von 2004 bis 2006 sechs Siege in Serie gefeiert hatte, löste Frenzel längst ab. Der Finne setzte sich die WM-Teilnahme in seiner Heimat in Lahti zum Ziel und kehrt heuer als 38-Jähriger nach Seefeld zurück.