Pärchen wegen fingierten Überfalls verurteilt
Er habe Schulden von knapp 7.000 Euro gehabt und große Angst vor jener Gruppe, der er das Geld in Serbien geschuldet hatte, erzählte der 20-jährige Angeklagte vor Gericht. Er und seine Familie seien mehrmals bedroht worden. In dieser aussichtslosen Situation sei ihm schließlich seine 19-jährige Freundin eingefallen, die in einem Innsbrucker Wettbüro arbeitete.
Überwachungskamera Teil des Plans
Bei einem Kaffee haben die beiden dann den Plan geschmiedet: Kurz vor dem Zusperren werde er vermummt mit einem Schal das Wettlokal betreten, seine Freundin auffordern ihm Geld auszuhändigen und anschließend mit der Beute flüchten. Dass die ganze Aktion von der Überwachungskamera aufgezeichnet werden würde, war Teil des Planes.
Vermieterin erkannt Täter
Der Plan wurde in die Tat umgesetzt – insgesamt nahm der 20-Jährige 8.900 Euro aus dem Wettbüro an sich und fuhr mit dem Taxi nach Hause. Von seiner Vermieterin wurde er dann aber auf einem veröffentlichten Foto erkannt. Sie war es auch, die wusste, dass es sich bei der Angestellten um die 19-jährige Freundin des Täters handelte.
Beide zeigten sich vor Gericht reuig und voll geständig – für Richter Gerhard Melichar neben der bisherigen Unbescholtenheit und dem jungen Alter einer der Milderungsgründe.
Das Urteil wegen Veruntreuung und vier weiterer Anklagepunkte lautet auf eine unbedingte Geldstrafe von 1.440 Euro je Angeklagten. Zusätzlich müssen die beiden 8.900 Euro Schadenersatz an den Inhaber des Wettbüros zahlen. Das Urteil ist rechtskräftig.