Weniger Kirchenaustritte als zuletzt

Die Zahl der Katholiken hat im Jahr 2016 in der Diözese Innsbruck 385.459 betragen. Damit sind zwar insgesamt wieder mehr Menschen ausgetreten als eingetreten, aber nicht mehr soviele wie zuletzt. Für Ausgetretene bietet die Diözese nun einen zusätzlichen Ansprechpartner an.

3.492 Personen sind im vergangenen Jahr in der Diözese Innsbruck aus der katholischen Kirche ausgetreten. Das ist ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 3,24 Prozent. Insgesamt hat die Zahl der Katholiken in Tirol um 0,8 Prozent abgenommen. Zudem gab es im Vorjahr einen Anstieg bei den Wiedereintritten (Reversionen). 382 Menschen sind wieder in die Kirche eingetreten, das ist ein Plus von 8,22 Prozent, 2015 waren es noch 353 Personen. Diese Zahlen legte die Diözese Innsbruck am Dienstag vor.

Mit 18 Personen sind im Vorjahr gleich viele Personen von anderen Konfessionen zum katholischen Glauben konvertiert. 42 Personen schließlich gaben ihren Widerruf vom Austritt bekannt.

Kein Austritt ohne Gesprächsversuch

Der langjährige Diözesanjungschar- und Jugendseelsorger Wolfgang Meixner, nun Pfarrer im Seelsorgeraum Jenbach-Münster-Wiesing, steht ab sofort Ausgetretenen als zusätzlicher Ansprechpartner zur Verfügung. Meixner: „Es muss uns als Gemeinschaft der Kirche eine wirkliche Herzensangelegenheit sein, hinzuhören und hinzusehen, warum jemand diesen Schritt setzt."

Ihm ist es wichtig herauszufinden, warum jemand austritt. „Wenn jemand die Gemeinschaft der Kirche verlässt, hat er dazu eine Begründung und diese Gründe möchte ich erfahren, um selbstkritisch uns und unsere pastorale Arbeit zu hinterfragen, auch um neue Wege auszumachen.“

Seelsorgeamtsleiterin Elisabeth Rathgeb sagt zu dem neuen Ansprechpartner: „Wir wollen damit Ausgetretenen einen Ansprechpartner vermitteln, um ihren Ärger, ihren Kirchen-Frust oder auch ihre Glaubenszweifel zu besprechen."

Bürgler zählt auf das Engagement jedes Einzelnen

Diözesanadministrator Bürgler sieht heutzusage große Chancen für ein Engagement in der Kirche: „In Zeiten, die verunsichern oder ängstigen, spüren wir besonders deutlich, wie wichtig Werte, Grundsätze und Strukturen sind, die dem einzelnen Menschen Orientierung und Sicherheit geben." Die katholische Kirche lade daher alle Menschen, sich mit Gedanken und Ideen einzubringen.

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