2016 weniger Tote in Österreichs Bergen

Im Jahr 2016 hat es in Österreichs Bergen weniger Tote gegeben als im Jahr davor. Laut dem Kuratorium für alpine Sicherheit setzt sich damit die Entwicklung der letzten Jahre fort. Tirol ist bei den Bergunfällen Spitzenreiter.

Zwischen dem 1. Jänner und dem 31. Dezember 2016 verunglückten in Österreichs Bergen 267 Menschen tödlich. Im Jahr davor gab es noch 288 Alpintote, aber auch diese Zahl liegt unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre mit 297 Toten. 88 Prozent aller Bergtoten sind Männer, auf 234 Männer kamen 2016 nur 33 Frauen.

Auch weniger Verletzte

Auch die Zahl der Verletzten ging zurück. 2015 waren es 7.851 Verletzte, im Jahr 2016 hingegen 7.213. Das entspricht einem Rückgang von acht Prozent. Zugenommen hat hingegen der Anteil der geretteten Unverletzten. 31 Prozent aller Notrufe wurden von Unverletzten abgesetzt, die sich in einer misslichen Lage befanden.

Polizeihubschrauber Libelle

ZOOM-Tirol

Ein Eurocopter 135 der Polizei

Gratisbergungen durch den Polizeihubschrauber von Bergsteigern, die sich nicht in Lebensgefahr befinden, könnte es möglicherweise bald nicht mehr geben. Diese Einsätze haben sich offenbar gehäuft, denn das Ministerium plant eine Änderung im Sicherheitspolizeigesetz - mehr dazu in Müden Wanderern droht Aus für Gratisflug.

Tirol Spitzenreiter bei Bergunfällen

Wie schon in den vergangenen Jahren war Tirol auch 2016 der Spitzenreiter bei den Alpintoten und Verletzten. 84 Menschen kamen 2016 in Tirols Bergen ums Leben, 3.280 wurden verletzt.

Die meisten Bergtoten (100) gab es in Österreich im vergangenen Jahr unter den Wanderern und Bergsteigern mit einem Anteil von 37 Prozent, gefolgt von tödlichen Unfällen auf gesicherten Pisten oder Skirouten (28) mit einem Anteil von zehn Prozent. 24 Personen oder neun Prozent verunglückten bei Skitouren. Beim Klettern und auf Klettersteigen verunglückten 13 Personen, das sind fünf Prozent. Ein Viertel aller Alpintoten stirbt nicht beim Bergsport, sondern bei der Jagd, bei Waldarbeiten auf Bergwegen oder durch Suizid.

Häufige Todesursache Herz-Kreislauf-Versagen

Von den 267 Todesopfern starben 80 (28 Prozent) an Herz-Kreislauf-Versagen. Auch hier betrifft es besonders häufig Wanderer und Bergsteiger (42 Todesfälle), gefolgt von Skifahrern im gesicherten Skiraum (zwölf Todesfälle). Die meisten Todesfälle durch Herz- Kreislauf-Versagen gibt es im Bereich der 50- bis 80-Jährigen. Unter 50 Jahren ist das Risiko für einen internen Notfall gering. Je älter ein Mensch ist, desto höher ist das Risiko, beim Bergsport an einem Herz- Kreislauf-Versagen zu sterben.

Die meisten Bergtoten im Sommer

Saisonal gibt es bei den Bergtoten starke Schwankungen. Die meisten Alpintoten gibt es in den Sommermonaten. Im August starben 52 Menschen in den Bergen. Die wenigsten Bergtoten gab es im November mit nur sieben Toten.

Österreichweit registrierte die Alpinpolizei 101 Lawinenunfälle, bei denen 17 Menschen starben. Elf davon waren auf Skitour, fünf auf Varianten unterwegs, und einen Lawinentoten gab es bei einer Hochtour - mehr dazu in Lawine am Olperer: Ein Toter, ein Verletzter.

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