Raumanzug auf Mars-Tauglichkeit getestet

Die Experten des Österreichischen Weltraumforums (ÖWF) haben am Dienstag in Innsbruck die Funktionsfähigkeit eines Raumanzugs einem „Mars-Tauglichkeits-Test“ unterzogen.

Dieser wurde durch die Annäherung an eine Teslaspule vollzogen. Die verursachten statischen Blitzentladungen sind dazu in der Lage, elektrische Leitungen im Anzug statisch aufzuladen und somit unbrauchbar zu machen.

Test für Raumanzug bei Teslaspule

ÖWF/Florian Voggeneder

Blitzentladung an der Teslaspule

Teslaspule

Eine Teslspule ist eine Spezialform eines Transformators. Auf Grundlage von Resonanzen kann sehr hohe Spannung erzeugt werden.

Beim nachmittäglichen Test ging aber alles gut. Dabei ereignete sich auf einer Terrasse des ÖWF inmitten einer ganz normalen Wohnsiedlung wahrlich „Außerirdisches“. Dort stellte man eine Tesla-Spule, die von einem ÖWF-Mitarbeiter selbst gedreht wurde.

Zuerst wurde getestet, wie lange und gut Materialien, die auch bei einem Raumanzug zu finden sind, diesem starken Blitzgewitter standhalten. Akribisch wurde sowohl Material als auch Zeitdauer festgehalten. Aluminium schlug sich dabei zum Beispiel famos. Selbst das Visier eines Raumanzuges war vor den Materialtests nicht sicher. Auch dieses hielt stand.

Test für Raumanzug bei Teslaspule

ÖWF/Florian Voggeneder

Raumanzug wird auf Resistenz gegenüber elektrischen Entladungen getestet

Am späten Nachmittag entstieg ein „Astronaut“ in einem schweren Raumanzug dem Fenster des ÖWF. An einer circa ein Meter langen Stange hatte der Astronaut stahlähnlich wirkendes Material befestigt. Sodann blitzte es und die Blitzentladungen kamen dem Raumanzug oft gefährlich nahe.

Staubteufel mit Blitzentladungen am Mars

Diese Blitzentladungen sollten aber nicht nur Demonstration der Widerstandsfähigkeit des selbst entworfenen Prototyps sein. Der Raumanzug wurde auch auf seine Mars-Tauglichkeit hin getestet. Auf dem Roten Planeten können sogenannte „Staubteufel“ auftreten, welche wiederum Blitzentladungen mit sich bringen. Erst im Angesicht dieser Staubteufel und deren Blitzentladungen stellt sich die wahre Widerstandsfähigkeit eines Raumanzuges heraus. Aufgrund des Tests in Innsbruck darf man zuversichtlich sein, dass im Ernstfall alles gut gehen würde.

Nach dem Test zeigte sich der „Astronaut“ sichtlich erleichtert. Erste Konzepte zu dem Anzug gab es bereits 2007, ab 2009 gab es erste Prototypen. Heute sei man schon recht weit und an der europäischen Spitze in dieser Entwicklung.

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