Jänner-Tourismus steht und fällt mit Schnee

In den Tourismusorten sind die Betten derzeit gut gefüllt. Doch die Hoteliers schauen besorgt auf die Zeit nach dem 6. Jänner. Denn dann kommt eine andere Gästeschicht – aber nur, wenn es Schnee gibt.

Die klassischen Weihnachtsurlauber buchen langfristig und kommen jedes Jahr. Sie bescheren der Tiroler Hotellerie ein relativ gut einschätzbares Weihnachtsgeschäft. Im Jänner hingegen erwartet man sportlich ambitionierte Skifahrer. Auch wenn das klassische „Jännerloch“ nicht mehr so große wie früher ist, sind die Betten schwieriger zu füllen als zu Weihnachten.

Ohne Schnee keine Lust auf Skifahren

Nach dem 6. Jänner werde viel kritischer geschaut, ob es genug Schnee gibt und wie die Pistenverhältnisse sind, sagt Florian Neuner von der Tirol-Werbung. „Nach den Ferien ist es definitiv so, dass Schnee wichtig ist, weil dann bei den Gästen der Wintersport im Vordergrund steht.“ Wenn Winter zu spüren ist und wenn Schnee und Kälte kommen, erwache die Lust aufs Skifahren. „Gerade in der heutigen Zeit, wo geschaut wird, ‚Wie wird das Wetter?‘, kann das einen kurzfristigen, starken Impuls geben in Richtung Buchung“, sagt Neuner.

Auch in St. Anton hofft Wilma Himmelfreundpointner vom Tourismusverband auf kurzfristige Buchungen, wenn die Winterstimmung passt. Die Gäste würden sich Zeit lassen, weil sie wissen, dass sie im Jänner leicht freie Zimmer bekommen.

Kunstschneestreifen machen kein Wintergefühl

Im Ötztal hat es Oliver Schwarz vom dortigen Tourismusverband etwas leichter in Hinblick auf Jänner-Buchungen, weil die Gletscherskiregion ein Trumpf ist. Aber auch Schwarz bestätigt, dass die kurzfristigen Buchungen im Jänner stark von der Winterstimmung in den Herkunftsländern und von den Bildern der Webcams abhängen. Schwarz sagt auch, dass sich der Rückgang der russischen Gäste weitgehend konsolidiert habe. Nach wie vor besuchten russische Urlauber Tirol im Winter, wenn auch nicht mehr in dem Umfang wie in früheren Jahren.