Die meisten Erdbeben gabs in Tirol

Das Jahr 2016 ist ein erdbebenstarkes gewesen. 70 Erdbeben haben die Österreicher spürbar wahrgenommen, die meisten gefühlten Erdbeben ereigneten sich in Tirol. Einige von ihnen waren relativ stark, so der Erdbebendienst der ZAMG.

In Summe registrierte der Österreichische Erdbebendienst der ZAMG heuer 1.250 instrumentell gemessene Erdbeben in der Alpenrepublik. 61 wurden auch von der Bevölkerung verspürt. 24 gefühlte Erdbeben fanden in Tirol statt.

Erdbeben im Jänner - Epizentrum Fulpmes

Ein kräftiges Erdbeben der Magnitude 3,0 wurde am 15. Jänner um 21.43 Uhr von zahlreichen Personen im Tiroler Inntal, im Stubaital und im Wipptal verspürt. Das Epizentrum lag nördlich von Fulpmes. Es gingen etwa 1.400 Meldungen über das Online-Wahrnehmungsformular ein, davon stammten etwa 600 aus Innsbruck. In Einzelfällen wurde von umgefallenen Gegenständen berichtet. Die Intensität erreichte vier bis fünf Grad auf der zwölfstufigen Europäischen Makroseismischen Skala (EMS-98) bestimmt.

Eingang eines Erdbeben-Messstollens

Hermann Hammer

Eine von zehn Erdbeben-Messtellen in Tirol.

Im Raum Seefeld - Zirl wurden am 22. Juli zwischen 12.20 und 14.06 Uhr sechs Erdbeben von der Bevölkerung wahrgenommen. Das stärkste ereignete sich um 13.58 Uhr, hatte eine Magnitude von 3,2 und wurde mit einer Intensität von vier Grad auf der EMS-98 deutlich verspürt. Die übrigen Beben wurden etwas schwächer wahrgenommen.

Drei Tage später, am 25. Juli, folgte um 14.05 Uhr das kräftigste Beben dieser Serie. Bei einer Magnitude von 3,5 wurde eine Intensität von vier bis fünf Grad erreicht. Die Erschütterungen waren zum Teil erschreckend. Es wurde von umgefallenen Gegenständen berichtet. Zwei Minuten später folgte ein schwaches Nachbeben mit einer Magnitude von 2,3.

Erdbebenlinie geht durch Tirol

Besonders gefährdet in Tirol ist das gesamte Inntal, das auf einer Erdbebenlinie liegt. Es gibt aber auch Bereiche im Wipptal oder Richtung Arlberg, die ebenfalls eine hohe Erdbebentätigkeit zeigen, so Seismologe Helmut Hausmann von der ZAMG, der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.

Außerdem wurden heuer auch vier der zum Teil verheerenden Erdbeben aus der Region Mittelitalien registriert. Die Zahl der spürbaren Beben schwanke von Jahr zu Jahr. Denn tektonisch ruhige Phasen wechselten sich von Zeit zu Zeit mit aktiveren Perioden ab, so Hausmann.

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