Chronikale Ereignisse im Rückblick

Das Thema Flüchtlinge ist auch im Jahr 2016 das beherrschende Thema in Tirol gewesen. Am Brenner gab es etliche Demos. Auch mehrere Lawinenunglücke oder ein brutaler Mord bestimmten die Chronik-Berichterstattung in dem Bundesland.

Eine Silvesterparty endete für zehn Besucher des Veranstaltungszentrums Hafen in der Innsbrucker Klinik. Verantwortlich dafür war ein 40-jähriges Pärchen - eine Österreicherin und ein Südtiroler. Die Beiden verkauften die Drogen, die von den Partygästen überdosiert eingenommen wurden.

Tiroler helfen bei Zugsunglück in Bayern

Am 8. Februar ereignete sich in Bayern das schwerste Zugsunglück der Nachkriegszeit mit zwölf Toten. Nach einem Fehler des Fahrdienstleiters stießen in Bad Aibling zwei Personenzüge zusammen. Über 100 Sanitäter, und Notärzte, sowie vier Hubschrauber wurden auch aus Tirol angefordert - mehr dazu in Tiroler Hilfe nach Zugunglück in Bayern.

Hilfskräfte bei Zugsunglück

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Rettungskräfte bei dem Unglück in Bad Aibling

Der alte und der neue Winter präsentierten sich in Tirol als Lawinenwinter. In der Wattentaler Lizum starben im Februar fünf Mitglieder einer tschechischen Tourengruppe - mehr dazu in Lawinenunglück Lizum: Ermittlungen eingestellt. Rudi Mair vom Lawinenwarndienst Tirol bilanzierte, dass der letzte Winter ein sehr schneearmer Winter mit einem sehr schlechten Schneedeckenaufbau gewesen sei. Für diese Verhältnisse sei man mit acht Lawinentoten eigentlich noch sehr günstig ausgestiegen.

Rettungsarbeiten nach Lawinenabgang

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Rettungsarbeiten nach dem Lawinenunglück in der Wattentaler Lizum

Schon Mitte Oktober gab es in Tirol wieder Tote durch eine Lawine: im Zillertal, an der Südtiroler Hochfernerspitze und in Obergurgl. Auch in diesem Winter schaut es laut Mair wieder danach aus, dass man ein Altschneeproblem habe. „Leider Gottes lässt das für den weiteren Verlauf des Winters nichts Gutes erahnen.“

Dauerbrenner Flüchtlinge

Das Thema Flüchtlinge war der Dauerbrenner des Jahres. Die einen demonstrierten am Brenner für offene Grenzen, die anderen engagierten sich gegen Flüchtlinge und Traglufthallen.

Demonstrante im rosaroten Rauch

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Demo am Brenner

Schild gegen Asylantenheim

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Protest gegen Flüchtlingsunterkünfte

Kriminalität nicht angestiegen

Ein sogenanntes „Grenzmanagement“ am Brenner wurde vorbereitet. Die Balkanroute versiegte im März, die Polizei kontrollierte vermehrt am Brenner. Die meisten Menschen, die hier aufgegriffen wurden, kamen nicht aus Syrien, sondern aus Nigeria. Zurzeit leben etwa 6.500 Flüchtlinge in Tirol.

Dass durch die Flüchtlingsaufnahme die Kriminalität steigt, werde von der Statistik nicht belegt, sagt Tirols Polizeichef Helmut Tomac. Stark rückläufig waren die Einbrüche in Tirol. Mehrfach von Räubern heimgesucht wurden hingegen Juweliere in Kitzbühel. Trotz filmreifer Szenen fehlt von den Räubern weiterhin jede Spur - mehr dazu in Juwelierüberfall: Eine Million Euro Schaden.

Nasses Wetter machte Bauern zu schaffen

Das Wetter war im Frühjahr und Sommer erst zu warm und dann zu nass. Im Juni gab es für die Bauern kaum einen Tag zum Heuen und die Gewitter im Sommer brachten vielerorts Hagelschäden und Muren mit sich. Johannes Vergeiner von der ZAMG stellte fest, dass kurzfristige Niederschläge auch intensiver ausfallen. Er schätze, dass dies an den geänderten Wetterlagen liege, die etwas mit dem Klima zu tun haben.

Wasserfluten stürzen über Straße

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Extreme Gewitterregen führte vielerorts zu Problemen

Im August hielt dann doch noch der Hochsommer Einzug. Im September sorgte eine Mure im Stanzertal für enorme Schäden - mehr dazu in Aufräumarbeiten in Grins voll im Gange. Sehr trocken und schneearm präsentierte sich der beginnende Winter in Tirol, abermals musste Kunstschnee den Saisonbeginn retten.

Einsatzkräfte beim Amoklauf in München

Ende Juli wurden wieder Tiroler Einsatzkräfte von den bayrischen Nachbarn alarmiert. Der Amoklauf eines 18-Jährigen forderte zehn Tote und 27 Verletzte - mehr dazu in Tiroler Cobra-Beamte in München im Einsatz.

Am Landesgericht wurde im August jener 18-jährige Asylwerber verurteilt, der im Februar in Innsbruck eine Frau mehrfach missbraucht hatte. Der Afghane bekam sieben Jahre Haft - mehr dazu in Sieben Jahre Haft für Vergewaltiger.

Flugzeugunglück am Arlberg

Im September kollidierte ein einmotoriges Flugzeug am Arlberg mit dem Tragseil der Vallugabahn. Der deutsche Pilot starb dabei - mehr dazu in Nach Flugzeugunglück Bahn außer Betrieb.

Wrackteile in Graben

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Die Überreste des Flugzeugs unterhalb der Seilbahn

Anfang November beschäftigte ein mysteriöser Mordfall Tirol. Neben der Eibergstraße entdeckte ein Lkw-Fahrer eine männliche Leiche. Wie sich später herausstellte, handelte es sich um einen in Deutschland lebenden Griechen. Er wurde gezielt und geplant mit zehn Schüssen ermordet, möglicherweise aus Rache für die Gewalttaten gegenüber seiner Frau. Ermittelt wurde gegen einen 28-jährigen Griechen und die 31-jährige Witwe des Opfers - mehr dazu in Leichenfund: Verdächtiger wird ausgeliefert.

Ermittler an Tatort

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Ermittler am Tatort an der Eibergstraße

Eine Flüchtlingstragödie spielte sich Ende November auf der rollenden Landstraße bei Wörgl ab. Drei Afrikaner, die als blinde Passagiere von Italien Richtung Norden wollten, wurden beim Entladen der anfahrenden Lkws überrollt - mehr dazu in Zwei Tote auf Rollender Landstraße.

Kontrollen bei der Rollenden Landstraße

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Kontrollen der Güterzüge nach der Flüchtlingstragödie

In Innsbruck retteten ein junger Algerier und ein Marokkaner einer Fünfjährigen das Leben. Die Männer sahen das Kind auf dem Balkon im dritten Stock herumturnen und spannten ihre Jacken auf. Das Mädchen fiel und der Absturz wurde gemildert. Das Kind überstand den Zehn-Meter-Sturz fast unverletzt - mehr dazu in Fünfjährige nach Sturz aus drittem Stock unverletzt.

Im Kinderzimmer verbrannt

Der tragische Tod zweier Mädchen kurz vor Weihnachten erschütterte ganz Tirol. Die Kinder starben in den Flammen ihres Kinderzimmers in Innsbruck - mehr dazu in Tödlicher Brand: Obduktionsergebnis am Montag.

Kerzen auf Straße

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Trauer nach dem Tod der beiden Kinder

Kurz vor Weihnachten sorgten drei Raubüberfälle auf Frauen in Innsbrucker Tiefgaragen für Schlagzeilen. In einem Fall war das Opfer Sissy Böhm, die Tochter des verstorbenen Schauspielers Karlheinz Böhm. Ein verhafteter Kroate zeigte sich nicht geständig - mehr dazu in Tiefgaragenraub: Verdächtiger nicht geständig. Über ihn wurde die U-Haft verhängt.

Ende Dezember konnte eine 29-Jährige sich und ihr Kind in Inzing knapp vor einem heranfahrenden Schnellzug retten. Ihr Auto war vermutlich wegen Glatteis von der Straße abgekommen und auf einem Bahngleis zum Stehen gekommen. Der Zug raste in das Auto - mehr dazu in Auto auf Gleis: Rettung in letzter Sekunde.