Alpenverein rät Tourengehern zu Rücksicht

Der Österreichische Alpenverein (OEAV) rät Tourengehern derzeit, einige Regeln auf Skipisten einzuhalten. Auf manchen künstlich angelegten Pisten gebe es zu wenig Platz für Skifahrer und Tourengeher. Von einem Pistenverbot hält der OEAV nichts.

Tirol präsentiert sich, wie schon im letzten Jahr, schneearm. Die Seilbahner behelfen sich schon seit Wochen mit künstlicher Beschneiung. Dadurch entstehen breitere und schmälere Pistenbänder.

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Ein schmales Schneeband

Dort, wo es eng ist, sollten die Skitourengeher auf Touren derzeit verzichten, meint Michael Larcher, Bergführer und Leiter der Bergsportabteilung im OEAV: „Wir empfehlen unseren Mitgliedern, unter diesen besonderen Umständen von Pistentouren Abstand zu nehmen. Allerdings nur bei schmal angelegten Pisten und nicht dort, wo eine Breite der Piste gegeben ist. Dort sind wir der Meinung, dass ein harmonisches Miteinander möglich sein muss.“

Seilbahner stellen Pistenverbot erneut in den Raum

Bleibe der Schnee allerdings weiterhin aus, könne es wie im letzten Winter in einigen Skigebieten wieder zu einem generellen Pistenverbot für Skitourengeher kommen, so der Obmann der Seilbahnwirtschaft Franz Hörl am Donnerstag. Wenn aufgrund des Andrangs auf den Pisten in den Weihnachtsferien Gefahr im Verzug sei, müssten die Pistenbetreiber einschreiten, meinte Hörl.

„Ein generelles Pistenverbot für Tourengeher ist definitiv keine Lösung mit Weitblick“, konterte Larcher. Solche Bestrebungen seien auch rechtlich umstritten: „Auch Pisten sind Naturraum, aus dem nicht einfach einzelne Personengruppen verbannt werden können. In Bayern etwa ist dieses Recht auf Naturgenuss sogar gesetzlich geschützt.“ Man müsse aber akzeptieren, so Larcher, dass Skipisten für Skifahrer gemacht seien und Tourengeher dort Gäste seien. Als solche sollten sich Tourengeher auch verhalten.

Zehn Verhaltensregeln

Der OEAV hat gemeinsam mit dem Kuratorium für Alpine Sicherheit zehn Verhaltensregeln für Pistengeher erarbeitet, die die Grundlage für ein konfliktfreies Miteinander darstellen:

  • Warnhinweise sowie lokale Regelungen beachten
  • Der Sperre einer Piste oder eines Pistenteils Folge leisten
  • Nur am Pistenrand und hintereinander aufsteigen
  • Die Piste nur an übersichtlichen Stellen und mit genügend Abstand zueinander queren
  • Frisch präparierte Pisten nur im Randbereich befahren
  • Bis 22.30 Uhr oder einer anderen vom Seilbahnunternehmen festgelegten Uhrzeit die Pisten verlassen
  • Sichtbar machen
  • Bei besonders für Pistentouren gewidmeten Aufstiegsrouten/Pisten nur diese benützen
  • Hunde nicht auf Pisten mitnehmen
  • Ausgewiesene Parkplätze benützen und allfällige Parkgebühren entrichten

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