Erneut Flüchtlinge auf RoLa aufgegriffen

Auf der Rollenden Landstraße (RoLa) bei Wörgl sind Montagabend erneut Flüchtlinge aufgegriffen worden. Es werden ab jetzt von der Tiroler Polizei und den ÖBB-Mitarbeitern immer wieder Zugskontrollen bereits auf dem Frachtenbahnhof in Innsbruck durchgeführt.

Gegen 21.45 Uhr wurden bei Kontrollen in Wörgl sechs Personen von der Polizei entdeckt. Zwei Flüchtlinge wurden unterkühlt ins Krankenhaus Kufstein, vier Personen ins Polizeianhaltezentrum nach Innsbruck gebracht.

RoLa Flüchtlinge Wörgl

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Erst vor wenigen Tagen hat sich auf der RoLa eine Flüchtlingstragödie ereignet, bei der zwei Personen getötet und eine lebensgefährlich verletzt wurden - mehr dazu in Zwei Tote auf Rollender Landstraße. Eine Obduktion hat gezeigt, dass die beiden Flüchtlinge nicht erfroren sind, sondern beim Abladen der Lkws überrollt wurden - mehr dazu in Obduktion: Flüchtlinge nicht erfroren. Die dritte Person ist weiter in sehr kritischem Zustand in der Klinik in Innsbruck - mehr dazu in Weiter Lebensgefahr für drittes Opfer.

Zusammenarbeit mit den Nachbarländern

Um Verspätungen auf der Bahnstrecke zwischen Kufstein und Rosenheim zu vermeiden, kontrolliert die Tiroler Polizei gemeinsam mit Mitarbeitern der ÖBB Güterzüge bereits am Frachtenbahnhof in Innsbruck. Polizei und ÖBB stimmen sich derzeit mit den Behörden in Deutschland und Italien über weitere Vorgehensweisen und eine verschärfte Kontrolle der Güterzüge ab.

Platter sieht Italien bei Zugkontrollen in der Pflicht

Nach dem Tod von zwei Flüchtlingen auf einem Güterzug in Wörgl hat Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) nun Italien bei den Kontrollen in die Pflicht genommen. „Italien muss rechtzeitig die Güterzüge kontrollieren“, forderte der Landeshauptmann bei der Regierungspressekonferenz am Dienstag in Innsbruck. Das Grenzmanagement am Brenner soll vorerst aber noch nicht hochgefahren werden.

Platter ortet hinter der neuen Methode der Flüchtlinge, mit Güterzügen in Richtung Deutschland zu gelangen, Schlepper. Hier müssten Kriminalisten aus Tirol und Wien Ermittlungen aufnehmen und die Flüchtlinge befragen, die auf den Güterzügen waren. So könne man Maßnahmen setzen damit dieses Schlepperunwesen aufhört, so Platter.