Studie lässt ältere Krebspatienten hoffen

Eine Studie an der Medizinuniversität Innsbruck lässt Hoffnung für ältere Krebspatienten aufkommen. Auch bei über 80-jährigen Lungenkrebspatienten sollte wenn möglich operiert werden.

Bisher lautete die gültige medizinische Annahme: Je älter die Patienten, desto größer die Risiken bei einer Operation. Eine Studie an der Abteilung für Hämatologie und Onkologie der Medizinischen Universität Innsbruck kommt nun zu dem Schluss, dass über 80-jährige Patienten mit einem operablen Lungenkrebstumor genauso behandelt werden sollten wie jüngere Patienten.

Für die Studie werteten Florian Kocher von der Medizinischen Universität und seine Co-Autoren die Daten von 453 Lungenkrebspatienten aus, bei denen ein Tumor in einem recht frühen Stadium minimal-invasiv entfernt wurde. 28 der Patienten waren über 80 Jahre alt.

Kaum Unterschiede bei Jungen und Alten

Laut Studie gab es bei ihnen keine statistisch relevanten Unterschiede bezüglich der Komplikationen rund um den Eingriff – ebenso wenig bei der Überlebensdauer.

Der Eingriff dauerte bei den jüngeren Lungenkarzinompatienten im Durchschnitt 175 Minuten, bei den älteren 156 Minuten. Die durchschnittliche Spitalsaufenthaltsdauer betrug in beiden Gruppen zehn Tage. „Die Zeit bis zum Wiederauftreten der Erkrankung unterschied sich mit 72,1 versus 58,4 Monaten und einer Drei-Jahres-Überlebensdauer von 93,3 Prozent bzw. 87 Prozent ebenfalls nicht statistisch signifikant“, so Kocher. Höheres Alter ist laut Studienautoren somit kein Argument gegen eine potenziell hoch wirksame Therapie bei Lungenkrebspatienten.

Lungenkrebs-Weltkongress in Wien

Am Sonntag begann der dreitägige Lungenkrebs-Weltkongress mit 6.000 Experten in Wien. Die dreitägige Konferenz beschäftigt sich mit allen Aspekten der Krankheit - von der Prävention über die Früherkennung bis zur Therapie von Patienten in allen Stadien der Erkrankung - mehr dazu in Lungenkrebs: Weltkonferenz in Wien gestartet (wien.ORF.at, 4.12.2016).