Gemüsebauern profitieren von hoher Nachfrage

Das zu Ende gehende Jahr ist für Tirols Gemüsebauern durchwachsen gewesen. Vor allem der viele Regen im Sommer führte zu einem unterdurchschnittlichen Ernteergebnis. Der Gemüseanbau nimmt seit Jahren in Tirol zu.

Die beiden Faktoren Regionalität und Gesundheitsbewusstsein sind für den Obmann der Tiroler Gemüsebauern, Josef Schirmer, ausschlaggebend für die durchaus positive Situation der Tiroler Gemüsebauern. Es handle sich dabei um eine junge, aufstrebende Mannschaft. Gemüse und Regionalität seien derzeit sehr gefragt, davon würden die Tiroler Gemüsebauern profitieren, so Schirmer.

Warnung vor Überproduktion

Derzeit sei jedoch produktionstechnisch die Grenze erreicht. Tirol würde zu 100 Prozent versorgt. Mengenmäßig noch mehr zu produzieren könne deshalb nicht unbedingt das Ziel sein, so Schirmer, denn dann würde es den Gemüse– wie den Milchbauern ergehen. Bei Überproduktion würde irgendwann der Tag kommen, an dem die Gemüsebauern für ihre Ware so gut wie kein Geld mehr bekommen würden. Man müsse bereits jetzt um die Preise kämpfen, wolle aber nicht jammern, denn insgesamt gehe es den Gemüsebauern nicht schlecht.

Artischocken

Nino Barbieri/CC BY-SA 2.5

Artischocken

Chance im Anbau neuer Sorten

Chancen sieht Josef Schirmer aber noch im Anbau neuer Sorten. Die Gemüsebauern würden auch die Klimaerwärmung spüren. Er glaube, dass südländisches Gemüse in Tirol mehr Platz finde. Der Obmann der Tiroler Gemüsebauern führte dabei als Beispiel Artischocken, Süßkartoffel oder Melanzani an.

Saisonarbeiter werden 2017 besser gestellt

Zuversichtlich ist der Obmann der Tiroler Gemüsebauern auch hinsichtlich der Debatte rund um eine Ausbeutung der Erntehelfer. Mit einem neuen Kollektivvertrag sollen diese Vorwürfe nun endgültig ausgeräumt werden. Ohne Saisonarbeiter würde es keinen Tiroler Gemüseanbau geben. Es sei gelungen, für das Jahr 2017 einen neuen Kollektivvertrag für Gemüse- und Obstbau auszuarbeiten, der im kommenden Jahr in Kraft treten solle. Dadurch würden auch die Saisonarbeiter besser gestellt und die Bezahlung angehoben werde.

Für das kommende Jahr sind die Gemüsebauern positiv gestimmt. Das abgelaufene war eher durchwachsen. Der viele Regen im Sommer führte zu einem leicht unterdurchschnittlichen Ernteergebnis.