Defibrillator für jede Bergrettungsstelle
Gefahr durch Kammerflimmern
85 Prozent aller plötzlichen Herztode werden vom Kammerflimmern begleitet. Ein Defibrillator kann diese lebensgefährliche Rhythmusstörung durch gleichzeitige elektrische Stimulation von Herzmuskelzellen unterbrechen.
Im Zuge der Ortsstellenleitertagung wurden die Defibrillatoren jetzt an die Bergrettung übergeben. Die neuen Defis sind mobil zu verwenden und ausgesprochen leicht und ab sofort in allen 92 Ortsstellen der Tiroler Bergrettung im Einsatz.
Da bei Einsätzen nicht immer der Hubschrauber mit dabei sei, müsse auch die Ausrüstung leicht und effizient sein, sagt Tirols Bergrettungsleiter Peter Veider. „Da wir bei jedem Wetter und zu jeder Uhrzeit ausrücken, kann uns nicht immer der Hubschrauber unterstützen. Alles muss von uns zum Einsatzort getragen werden."
Land Tirol/Schwarz
Neue Taktik bei Alpineinsätzen
Zudem wurde nach dem Vorbild militärischer Einsatzorganisationen die sogenannte “Taktische Alpin-Medizin-Tirol“ entwickelt. Im Zuge dieses Standards wird vor dem Einsatz mittels einer dreistufigen Skala die Gefahrensituation für die Bergretter beurteilt. Das bringe insgesamt mehr Sicherheit für Bergretter und Unfallopfer, sagt der Landesmedizinrefernt der Tiroler Bergrettung, Markus Isser.
In einer „roten“, etwa durch Steinschlag oder Lawine gefährdeten Zone findet demgemäß eine rasche „Crash-Bergung“ nach einer minimalen Versorgung der Patienten etwa durch Stillung einer lebensbedrohlichen Blutung und Anlegen einer Halskrause statt. Sobald die sicherere „gelbe“ Zone erreicht wurde, beginnt eine medizinische Versorgung „auf Zeit“, wo innerhalb von drei Minuten der ganze Körper untersucht wird.