Akademische Pflegeausbildung auch am Land

Die Pflegeausbildung in Tirol wird reformiert. Es gibt künftig drei verschiedene Ausbildungen. Für den gehobenen Dienst ist künftig ein dreijähriges Bachelorstudium notwendig, das als Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger abgeschlossen wird.

Pflegeausbildungen gibt es in Tirol künftig auf drei Niveaus, wobei die einjährige Ausbildung zum Pflegeassistenten (entspricht dem derzeitigen Pflegehelfer) künftig die kürzeste ist. Zwei Jahre dauert die Ausbildung zur Pflegefachassistenz, diese ist neu.

Ausbildungszentren und Pflegeschulen in Tirol im Überblick:

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Für den gehobenen Dienst, also für Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger, dauert die Ausbildung drei Jahre, sie schließt mit einem Bachelor-Titel ab. Alle Ausbildungen können in allen Landesteilen absolviert werden, auch die Bachelor-Ausbildungen können künftig dort absolviert werden, wo es derzeit Krankenpflegeschulen gibt.

Schulstandorte und Krankenpflege in Regionen

Möglich wird dies durch eine Zusammenarbeit der Schulen mit der FH Gesundheit und der Umit. Dadurch sind einerseits die Schulstandorte langfristig gesichert, was in anderen Bundesländern wegen der dort zentralisierten Ausbildung nicht der Fall sei, wie die Pflegedirektorin des Bezirkskrankenhauses Schwaz, Gabriele Polanezky, bei der Präsentation erklärte. Andererseits erleichtere es die Patientenversorgung am Land, wenn man das Personal direkt von der regionalen Ausbildungsstätte „abholen“ könne.

Für das neue Bachelor-Studium zum Diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger entstehen rund 300 Plätze in ganz Tirol.

Platter: Vorteil durch regionales Angebot

Wie LH Günther Platter (ÖVP) bei der Präsentation der reformierten Pflegeausbildung am Donnerstag erklärte, sehe er in der Neugestaltung der Pflegeausbildung einen absoluten Mehrwert. So werde der gehobene Dienst aufgewertet, durch die Ausbildung würden auch die Kompetenzen erweitert und man stelle ein regionales Angebot.

Tirolweit sei so eine wohnortnahe und praxisnahe Ausbildung in gelebter Vernetzung mit den Bezirkskrankenhäusern gewährleistet, so Platter. Die ersten Studienstandorte in Innsbruck und Schwaz starten im Herbst 2018.

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Gabriele Polanezky, Pflegedirektorin des Bezirkskrankenhauses Schwaz

Im „Tirol heute“-Gespräch mit Moderator Klaus Schönherr betonte Gabriele Polanezky die Wichtigkeit der Regionalität der Ausbildung.

Alternde Bevölkerung braucht mehr Pflege

Die demografische Entwicklung auch in Tirol und die mit der höheren Lebenserwartung verbundene Zunahme der chronischen Erkrankungen sowie der Anstieg von schwerst-pflegebedürftigen Personen machte eine Weiterentwicklung der Ausbildung erforderlich. Hintergrund der Tiroler Reform der Pflegeausbildung ist ein Bundesgesetz, die GuKG-Novelle 2016.