Justiz fand Konto von Skandal-Fotograf in Tirol

Die italienische Polizei und die Tiroler Justiz haben ein Konto und zwei Schließfächer bei der Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV) beschlagnahmt, die zu einem italienischen Skandal-Paparazzo führen. Insgesamt wurden 843.000 Euro konfisziert.

Der Vorwurf lautet auf illegalen Geldtransfer ins Ausland. Der 41-jährige Fabrizio Corona, der im Oktober verhaftet worden war und sich in einer Mailänder Strafanstalt befindet, soll laut italienischen Medien das Geld in Innsbruck deponiert haben, um den italienischen Fiskus zu umgehen. Die BTV hatte eine mögliche Verbindung zu Corona zunächst dementiert - mehr dazu in Paparazzo: Geheimkonto laut Justiz bei BTV (tirol.ORF.at; 12.10.2016).

Managerin soll Geld deponiert haben

1,7 Millionen Euro in bar waren versteckt in einer Wohnung von Coronas Managerin gefunden. Die Frau, die für Corona Geld illegal nach Innsbruck gebracht und dort das Bankkonto eröffnet haben soll, wurde ebenfalls verhaftet. Das Geld soll der populäre Fotograf mit Auftritten in Diskotheken und in Lokalen sowie mit exklusiven Interviews und der Veröffentlichung einer Biografie lukriert haben.

Die BTV bestätigte am Donnerstag gegenüber dem ORF Tirol von der Polizei sichergestellte Vermögenswerte. Es seien aber lediglich ein Konto mit einem Guthaben von „knapp 5.000 Euro“ und ein „Bargeldbetrag von rund 590.000“ Euro sichergestellt worden. Zudem betonte die BTV in einer schriftlichen Stellungnahme, dass die Managerin bei der Eröffnung des Kontos alle gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt habe und dass ein Kreditinstitut per Gesetz nicht wissen müsse, was sich in einem Safe befindet.

Fotograf mit einschlägiger Vorgeschichte

Das Oberste Gericht in Rom hatte Corona 2013 letztinstanzlich zu fünf Jahren Haft verurteilt. Dutzende Prominente waren von dem Fotografen und seinen Komplizen erpresst worden. Corona hatte italienischen Sportlern, Politikern und TV-Sternchen gedroht, unliebsame Fotos von ihnen zu veröffentlichen, falls sie ihn nicht bezahlten.

Der Paparazzi-Skandal war 2007 aufgeflogen. Corona war bereits zuvor wegen versuchter Erpressung und Besitzes gefälschter Banknoten verurteilt worden. Zu den Opfern zählten unter anderem der Ex-Fußballstar David Trezeguet, der bei einer Einvernahme vor dem Staatsanwalt zugegeben hatte, 20.000 Euro für 20 kompromittierende Fotos mit einem Model bezahlt zu haben.