Notschlafstelle öffnet Mitte November

Die Vorbereitungen für die Winternotschlafstelle für Obdachlose in Innsbruck laufen. Unterdessen sorgt ein angedachtes Schlafverbot für Bettler in der Innsbrucker Altstadt für Kritik.

Die Notschlafstelle des Roten Kreuzes in Innsbruck für 30 Personen ist ab 15. November in der Amraserstraße geöffnet. Neben einem Schlafplatz gibt es auch soziale Betreuung, Ess- und Duschmöglichkeiten. Aufgenommen werden jene Männer und Frauen, die kein Obdach und auch sonst keinerlei Ansprüche haben, erklärt Stefan Biebel vom Roten Kreuz.

Wie hoch der Bedarf wirklich ist, sei schwer zu sagen, meint Biebel weiter. Der Bedarf steige jährlich. Egal, wieviele Betten man bereit stelle, es seien immer zu wenig. Eine Notschlafstelle werden heuer auch die Tiroler Sozialen Dienste (TSD) anbieten.

Kritik an Schlafverbot für Obdachlose

Für Diskussion sorgt unterdessen ein von der Stadt Innsbruck angedachtes Schlafverbot für obdachlose Menschen insbesondere in der Altstadt. Der zuständige Stadtrat Franz Xaver Gruber (ÖVP) bestätigte kürzlich, dass eine entsprechende Verordnung vorbereitet werde und in absehbarer Zeit beschlossen werden könnte. Gegen das Schlafverbot spricht sich die Bettellobby Tirol mit grundsätzlichen Überlegungen aus.

Als „menschenverachtend“ bezeichnete Elisabeth Hussl, Sprecherin der Bettellobby Tirol, dieses gegenüber Radio Tirol. „Es geht darum, noch weiter armutsbetroffene Menschen aus dem öffentlichen Raum zu verdrängen und aus dem Blickfeld zu verbannen. Das führt dazu, dass sich die Situation der armutsbetroffenen, obdachlosen Menschen noch weiter verschlechtert.“

Eine zweite Notschlafstelle in Innsbruck begrüßt die Bettellobby ausdrücklich. Deren Einrichtung sei überfällig.