Alternative Bestattungsmethoden sehr beliebt

Das klassische Begräbnis am Friedhof stirbt aus. Der Trend geht auch in Tirol hin zu alternativen Bestattungsformen. Viele Menschen möchten ihre Asche in der Natur verstreut wissen, was in Tirol nicht erlaubt ist.

Die Bestattungskultur in Österreich veränderte sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten sehr. Menschen wollen nicht nur ihre Beisetzung, sondern auch die Feierlichkeiten dazu persönlicher gestalten, schildert Christine Pernlochner, Bestatterin in Innsbruck.

Viele Menschen würden mit dem Friedhof als Beisetzungsort wenig anfangen können. So habe ein Ehepaar, das regelmäßig nach Kroatien auf die Insel Krk gefahren sei, den Wunsch geäußert, dass nach dem Tod die Urnen der beiden dort beigesetzt werden sollten, so Pernlochner.

Verstreuen der Asche nicht erlaubt

Wichtig dabei ist, sich zu erkundigen, welche Beisetzungsbestimmungen in dem entsprechenden Land herrschen. In Tirol ist eine Beisetzung der Urne am Privatgrund mit Zustimmung der Gemeinde und der Bezirksverwaltungsbehörde möglich. Nicht möglich ist das Verstreuen von Asche in der Natur, denn Leichnam und Asche sind bestattungspflichtig, das hindert aber Angehörige von Verstorbenen nicht daran, es dennoch zu tun, so Christine Pernlochner. Meist werde nach dem Grundsatz „Wo kein Kläger da kein Richter“ vorgegangen.

Naturbestattungen am Friedhain in Kufstein

Auch das Aufbewahren von Asche im Haus ist bei uns nicht erlaubt. In Kufstein gibt es nun einen Friedhain, einen Waldfriedhof - es ist der erste in Tirol, auf dem Naturbestattungen durchgeführt werden können. Allerdings nur in besonders begründeten Ausnahmefällen dürfen Urnen dann dort in der Natur unter Bäumen bestattet werden.

In Innsbruck gibt es mittlerweile 75 Prozent Feuerbestattungen. Viele Krematorien bieten an, einen kleinen Teil der Asche in eine Kreole zu füllen. Was Angehörige dann damit machten, ob sie sie verstreuten oder zu Hause aufbewahrten, das liege nicht in ihrer Hand, so die Bestatterin.