Heftige Zangerl-Kritik an Mitterlehner

Die Wirtschaftsrede von ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner bringt ihm scharfe Kritik aus den eigenen Reihen ein. Arbeiterkammer-Präsident Erwin Zangerl sieht den Bogen überspannt und spricht von einer Kampfansage an die Arbeitnehmer.

Mitterlehner wolle die Volkspartei wohl endgültig von den Arbeitnehmern abspalten, kritisiert AK-Chef Zangerl: „Wenn die Inhalte dieser Rede Mitterlehners die künftige Sicht der ÖVP darstellen, dann muss einem bei so viel ‚Mut‘ wirklich Angst um die Volkspartei, aber auch um das Land werden“, meint er in einer Aussendung. Zangerl erinnert den Wirtschaftsbündler Mitterlehner an ein Schreiben namhafter AAB/FCG-Politiker: „Wir haben den Vizekanzler mehrfach davor gewarnt, den Bogen nicht zu überspannen.“

Zangerl spricht von Kampfansage an Arbeitnehmern

Mitterlehner wolle die Arbeitnehmer und ihre Interessenvertretung massiv schwächen: Die Senkung der AK-Umlage, die Einführung eines 12-Stunden-Arbeitstages, der Abbau von wichtigen Arbeitnehmer-Schutzregeln, Konsumenten-Bestimmungen, die Forderung nach einem Betriebs-KV sowie die Lockerung der Strafbestimmungen für Betriebe sind eine Kampfansage an die österreichischen Arbeitnehmer und Konsumenten, kritisierte Zangerl in einer Aussendung.

ÖVP-Chef soll sich Diskussion stellen

Einen Rücktritt Mitterlehners fordert Zangerl nicht. Vielmehr solle der Parteichef den Schaden, den er angerichtet habe, wieder ausbügeln. In der ÖVP sei es mittlerweile so, dass ein Parteichef, wenn es schwierig wird, lieber aus dem Staub mache, als sich der Diskussion zu stellen, so Zangerl.

Noch schärfere Kritik aus Vorarlberg

Besonders scharf rechnet Hämmerle mit Mitterlehner ab: „Vermutlich braucht er bald einen neuen Job und preist sich deshalb der Wirtschaft in den süßesten Tönen an“, wird er in den „VN“ zitiert. Zu Mitterlehners Ansage, das Land nach vorne bringen zu wollen, meint der Vorarlberger AK-Chef: „Das Einzige, was der Vizekanzler nach vorne bringt, ist die ÖVP. Nämlich um einen Buchstaben. Aus der ÖVP wird die ÖWP – die österreichische Wirtschaftspartei. Arbeiten, Hände falten, Klappe halten. So stellt er sich offensichtlich die Rolle der Arbeitnehmer vor.“

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