Sehbehinderte fordern sicherere Kreuzungen
Anlass für die Aktion des Blinden- und Sehbehindertenvereins (BSVT) war der Tag des weißen Stockes, der am Samstag auf die Situation sehbehinderter Menschen aufmerksam machen soll. Ausgestattet mit speziellen Simulationsbrillen konnten Menschen in Innsbruck testen, wie es sich anfühlt, ohne Augenlicht durch Innsbruck zu gehen.
Blind die Stadt erkunden
Mit eingeschränktem Sehvermögen kann ein Fußmarsch durch die Stadt zum Blindflug werden. Davon konnten sich Interessierte überzeugen.
Problemzone Kreuzung
Zum „Tag des Weißen Stockes“ am Samstag fordert der Blinden-und Sehbehindertenverband unter anderem, dass die Kreuzungen in Innsbruck weiter verbessert und sicherer gemacht werden. Am Beispiel der Kreuzung Triumphpforte zeigte BSVT-Verkehrsreferent Michael Berger, wie mit einfachen Maßnahmen große Wirkungen für sehbehinderte Menschen erreicht werden könnten.
Der Kasten für die Blindenampel sollte gehsteigseitig, statt wie bisher fahrbahnseitig montiert werden. In der Mitte der Fahrbahn bräuchte es ein zusätzliches akustisches Signal sowie einen Vibrationspfeil. Und der Text für orange blinkende Ampeln sollte vereinfacht werden.
Keine regelmäßigen Infos über defekte Ampeln
Ungeregelte Ampeln sind laut Berger für sehbehinderte Menschen lebensgefährlich. Deshalb fordert er einmal mehr: „Ich möchte rechtzeitig über Abschaltungen von Ampeln informiert werden, denn ich gebe diese Information an die Community weiter. Wenn ich Störungen an die Stadt melde, werde ich nicht informiert, wie damit umgegangen wird. Ich möchte, dass in Zukunft reagiert wird und ich umfassend informiert werde." Zudem müsste es längst Standard sein, dass bei Ampel-Wartungsarbeiten auch Akustik und taktile Pfeile überprüft werden.
Der BSVT vertritt über 2.500 blinde und sehbehinderte Menschen in Tirol.