Streit um Tourismusprojekt im Pitztal

In der Gemeinde Wenns im Pitztal ist rund um ein geplantes Tourismusprojekt ein Streit entbrannt. Ein einheimischer Grundbesitzer möchte im Weiler Bichl ein Urlaubsdorf mit rund 20 Chalets bauen.

In dem neuen Dorf sollen betuchte Gäste ihre Ferien verbringen. Doch die Anrainer wehren sich massiv gegen das Chaletdorf. Sie wollen keine Touristen in ihrer Nachbarschaft und sie befürchten, dass aus den Ferienchalets bald Freizeitwohnsitze werden. 80 Bewohner leben im Wenner Ortsteil Bichl. 20 von ihnen versammelten sich am Dienstagmorgen auf einer Wiese, die an das Grundstück grenzt, das bald zum Standort für rund 20 Ferienchalets werden soll.

Protestveranstaltung auf Wiese

ORF

Protest auf der angrenzenden Wiese

Der Pitztaler Grundbesitzer und Projektbetreiber Albert Raich will es mit finanzieller Unterstützung durch Schweizer Investoren verwirklichen. Doch die Bürgerinitiative Pro Bichl befürchtet, dass im Rahmen des Tourismusprojekts ganz andere Dinge geplant sind, sagt Anrainer Werner Dobler. Es gebe keine Nachhaltigkeit, die meisten Chalets würden zu Zweitwohnsitzen. Man wolle eine positive Entwicklung. Das seien Familien, die hier leben, sich hier einbringen und hier wohnen.

Kritik auch am Bürgermeister

Im Zentrum der Anrainer-Kritik steht nicht nur der Projektbetreiber, sondern vor allem der Wenner Bürgermeister Walter Schöpf. Er lasse die Anrainer im Unklaren über das Projekt und ziehe im Hintergrund die Fäden, wirft ihm die Bürgerinitiative vor.

Leute um Plan herum

ORF

ORF Redakteurin Sybille Brunner mit Grundbesitzer und Bürgermeister

Walter Schöpf sagt, man sei in der Diskussionsphase und er wolle nicht ungelegte Eier nach außen tragen. Er arbeite in Ruhe die nächsten Schritte weiter „und dann entscheiden die Gremien“. Noch gibt es nur vorläufige Pläne. Seitens der Gemeinde will man jetzt die Behördenstellungnahmen abwarten.