Sprengstofffund: Erste Ermittlungsergebnisse

Nach einem Sprengstofffund am bayerisch-österreichischen Grenzübergang bei Kiefersfelden am vergangenen Freitag haben die deutschen Behörden am Mittwoch erste Ermittlungsergebnisse bekannt gegeben.

Durch eine kriminaltechnische Untersuchung hätten die sichergestellten Gegenstände „alleine“ dem polnischen Lenker zugeordnet werden können, teilte das bayrische LKA mit. Was der 38-Jährige damit bezweckt habe, war nach wie vor unklar. Bisher hätten sich jedoch keine Hinweise auf einen geplanten Einsatz des sichergestellten Sprengstoffs ergeben, hieß es. Laut derzeitigem Ermittlungsstand ist der Pole ohne festen Wohnsitz. Die Ermittler gingen davon aus, dass er sein „gesamtes Hab und Gut“ im Fahrzeug mitgeführt hatte.

Verdacht der Schlepperei hat sich erhärtet

Zudem habe sich der Verdacht der Schlepperei erhärtet. Die drei Afrikaner, die sich ebenfalls in dem Wagen befunden hatten, stellten einen Asylantrag. Ihren Angaben zufolge stammten sie von der Elfenbeinküste und aus Guinea. Sie wurden zwischenzeitlich aus der Haft entlassen und zur nächsten Erstaufnahmeeinrichtung gebracht.

A12 war stundenlang gesperrt

Das Auto mit den vier Insassen war vergangenen Donnerstag gegen 22.30 Uhr am Grenzübergang Kiefersfelden gestoppt worden. Bei einer Kontrolle entdeckten die Beamten in der Reserveradmulde im Kofferraum unter anderem drei Metallrohre, mehrere Zündvorrichtungen und 3,5 Kilogramm Schwarzpulvergemisch. Zudem fanden sie ein Butterflymesser, einen Teleskopschlagstock und Betäubungsmittel - mehr dazu in Sprengstoffverdacht: Autobahn war gesperrt.

Unmittelbar nach dem Fund in der Kontrollstelle wurde die Autobahn in beiden Richtungen ebenso wie eine direkt daneben liegende Raststätte stundenlang gesperrt. Ein Großaufgebot von Bundes- und Landespolizei war im Einsatz. Kurz vor 6.00 Uhr wurde dann Entwarnung gegeben. Explosionsgefahr bestand laut Polizei keine.