Boehringer investiert in Tiroler Krebsforschung

Der deutsche Pharmariese Boehringer Ingelheim investiert in die Entwicklung einer neuartigen Krebstherapie durch eine Tiroler Firma. Das Tiroler Unternehmen ViraTherapeutics ist auf die Krebsbehandlung durch Viren spezialisiert.

ViraTherapeutics ist vor etwa drei Jahren aus der Medizinischen Universität Innsbruck heraus entstanden. Die Bekämpfung von Krebs durch Viren gehört zu den neuen Therapieansätzen. Ziel ist es, mit Hilfe von onkolytischen Viren Krebszellen zu identifizieren und zu zerstören. Die restlichen Krebszellen sollen durch die Viren so verändert werden, dass sie für das menschliche Immunsystem angreifbar werden. Laut Informationen von ViraTherapeutics könnte diese Therapieform bei allen festen Tumoren erfolgreich sein, nicht geeignet sei sie hingegen etwa zur Bekämpfung von Leukämie.

Boehringer hat Option auf Kauf

ViraTherapeutics wird für die vorklinische und klinische Entwicklung seines Hauptprodukts bis zum Abschluss der Phase-I-Studie verantwortlich sein, danach hat Boehringer die Option, das Innsbrucker Unternehmen zu kaufen. Erste Patientenversuche könnte es 2018 geben. Insgesamt hat der Deal nach Angaben der beiden Firmen ein mögliches Transaktionsvolumen von bis zu 210 Millionen Euro im Falle eines Kaufs durch Boehringer.

20 Millionen davon sind zunächst für die Kooperation vorgesehen. Boehringer Ingelheim ist nach Bayer der zweitgrößte deutsche Pharmakonzern. Die ViraTherapeutics GmbH wies für das Geschäftsjahr 2015 eine Bilanzsumme von knapp 1,6 Millionen Euro aus und beschäftigte 14 Personen.

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