Ausstellung mit Floras politischen Karikaturen
Paul Floras politische Karikaturen prägten vierzehn Jahre lang jede Ausgabe der Wochenzeitung die „ZEIT“. Zwischen 1957 und 1971 erschienen dort insgesamt ca. 3.500 Zeichnungen.
Klocker Stiftung
Nicht nur der anhaltende Zeitdruck, sondern vor allem die Tatsache, dass seine ZEIT-Beiträge erfolgreicher waren als seine freien Zeichnungen, trug wohl dazu bei, dass Flora 1971 seine Tätigkeit für das politische Ressort niederlegte und immer wieder versuchte, diese Karikaturen so darzustellen, als wären sie von keiner großen Bedeutung.
Die Ausstellung betrachtet Floras politische Karikaturen nicht nur in einem zeithistorischen, sondern auch in einem künstlerischen Kontext. Sie untersucht, welche Unterschiede es zwischen Floras politischen Karikaturen und seinen anderen Zeichnungen gibt, wie der Witz in seinen Karikaturen funktioniert und wo der Künstler Ideen und Anregungen fand.
Blick ins Atelier
In einem Ausstellungsbereich wird die private Atmosphäre von Floras Atelier nachempfunden. Die Welt des Künstlers war von Ironie durchdrungen, wie seine teilweise skurrile Bilder- und Kuriositätensammlung zeigt. Monarchen und Diktatoren, beängstigende Mischwesen und kitschig-nostalgische Motive begleiten Floras Lieblingsziele aus der Politik: Charles de Gaulle, Franz Josef Strauß, Gamal Abdel Nasser, Ludwig Erhard etc.
Rolf Karrer-Kharberg
Horst Munzig
Kunst und Politik
Im zweiten Teil der Ausstellung werden Fragen nach der öffentlichen Wirkung der Karikaturen erörtert und Floras künstlerische Strategien in Zusammenhang mit seinem Gesamtwerk thematisiert. Ausschnitte aus Nachrichtensendungen sowie politische Karikaturen aus anderen Kulturkreisen laden zur Vertiefung in die politischen Ereignisse der 1960er Jahre ein.
Der 1922 in Glurns/Südtirol geborene und 2009 in Innsbruck verstorbene Künstler war Mitbegründer der Galerie im Taxispalais in Innsbruck, Initiator des Österreichischen Grafikwettbewerbes, Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und des P.E.N. Club Liechtenstein.