Blutige Bilanz: Jährlich 1.300 Wildunfälle

Jährlich werden auf Tirols Straßen rund 1.300 Wildtiere totgefahren, österreichweit sind es über 77.000. Mit bewusster Fahrweise und angepasster Geschwindigkeit ließe sich das Risiko eines Wildunfalls deutlich verringern, sind sich Experten sicher.

Im Herbst komme es aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse zu besonders vielen Unfällen mit Wildtieren, heißt es von Seiten des österreichischen Versicherungsverbands. Österreichweit wurden über 300 Personen bei Wildunfällen verletzt, in Tirol ist die Zahl der Verletzten mit 19 noch relativ gering.

Übergang vom Feld in den Wald als Gefahrenzone

Besonders hoch sei das Risiko bei Straßen, die sich im Übergangsbereich zwischen Feld und Wald befinden, da Wildtiere instinktiv den kürzesten Weg zu ihrem Ziel wählen würden, so Othmar Thann vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. Besonders aktiv sind Wildtiere in der Morgendämmerung und am Abend.

Totes Reh am Straßenrand

dpa

Besonders häufig kommt es zu Zusammenstößen mit Rehwild

Wenn sich ein Zusammenstoß trotz aufmerksamer Fahrweise nicht vermeiden lasse, soll man stark bremsen und das Lenkrad gut festhalten, rät Thann. Dadurch sei die Verletzungsgefahr für die Autoinsassen relativ gering. Ein Ausweichmanöver sei weitaus riskanter.

Der Großteil der Unfälle ereignet sich mit Rehwild, auch Kollisionen mit Hasen, Fasanen, Füchsen und Wildschweinen seien gerade in Ostösterreich häufig.

Nichtmeldung eines Sachschadens ist strafbar

Kommt es zu einem Wildunfall, sollte die Unfallstelle abgesichert und die Polizei verständigt werden. Eine Nichtmeldung ist sogar strafbar, sagt Peter Lebersorger von der Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände.

Das Land Tirol hat seit 2008 11.500 optische Wildwarnreflektoren und über 2.800 akustische Wildwarngeräte auf den Landesstraßen aufgestellt. Die Geräte werden einmal pro Jahr von der Jägerschaft kontrolliert.