Energieautonomie braucht Mitwirkung aller

Das Land Tirol setzt weiter auf das Ziel, im Jahr 2050 energieautonom zu sein und hat am Dienstag die Etappenziele für 2030 definiert. Der Rückhalt in der Bevölkerung für die angestrebte Energieautonomie sei deutlich gestiegen, hieß es.

Vor zwei Jahren ist das Land mit dem großen Ziel gestartet, Tirol bis 2050 energieautonom zu machen. Dieses Ziel ließe sich aber nur mit Hilfe einer breiten Unterstützerfront erreichen, sagte Umwelt- und Mobilitätslandesrätin Ingrid Felipe (Grüne): „Die Zielerreichung funktioniert nur durch viele kleine Schritte, wenn alle Menschen, die in Tirol leben sowie alle Organisationen und Gemeinden mit uns gehen. Veränderung bedeutet auch immer Abschied von Gewohntem und Bequemlichkeit.“

Reduktion des Energiebedarfs um 50 Prozent

Bis 2030 soll der Energiebedarf um 25 Prozent gesenkt werden, bis 2050 dann um 50 Prozent. Gleichzeitig soll der Einsatz erneuerbarer heimischer Energieträger bis 2030 um 19 Prozent, bis 2050 dann um 30 Prozent gesteigert werden, sagte Tirols Energiereferent Landesrat Josef Geisler (ÖVP): „Wir sind auf einem guten Weg. Es sind in den letzten Jahren sehr viele Kleinkraftwerke umgesetzt worden. Momentan ist das Kraftwerk Oberer Inn in Bau und wir haben einen positiven Bescheid für das Kraftwerk Sellrain-Silz.“ Bei der Energiegewinnung aus Sonnenenergie erwartet man sich bis 2030 eine Verdoppelung, bei jener aus Umweltwärme gar eine Vervierfachung.

LR Josef Geisler, Bruno Oberhuber Energie Tirol, LR Ingrid Felipe

Energie Tirol

LR Josef Geisler (ÖVP), Bruno Oberhuber von der Energie Tirol, LRin Ingrid Felipe (Grüne)

Häuser nur mehr in Passivhausqualität

2050 sollen dann mehr als die Hälfte des Energiebedarfs durch Wasserkraft gedeckt werden, 30 Prozent durch Biomasse, sieben bis elf Prozent durch Sonnenenergie und sieben Prozent durch Umweltwärme. Bis 2030 sollen zwei Drittel aller Wohnhäuser und öffentlichen Gebäude mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Neue Häuser sollen ausschließlich in Passivhausqualität errichtet werden. Jedes fünfte Fahrzeug soll bis 2030 über eine alternative Antriebstechnologie verfügen.

In den letzten zwei Jahren ist die Zustimmung in der Tiroler Bevölkerung zur angestrebten Energieunabhängigkeit laut Land Tirol von 58 auf 81 Prozent gestiegen. Das zeigt sich unter anderem an über 100 Initiativen und Projekten im ganzen Land zu diesem Thema.

Link: