Schneeschuh aus Zeit vor Ötzi entdeckt

In Südtirol hat ein Gletscher am Gurgler Eisjoch einen Schneeschuh freigegeben, der offenbar älter als Ötzi ist. Ersten Untersuchungen zufolge könnte der Schuh aus der späten Jungsteinzeit stammen, also zwischen 3.800 bis 3.700 vor Christus.

Simone Bartolini, Kartograph am „Istituto Geografico Militare“ in Florenz, stieß bei Vermessungsarbeiten der Staatsgrenze am Gurgler Eisjoch auf 3.134 Metern Höhe auf den Schuh. Er übergab ihn dem Landesamt für Bodendenkmäler. Anschießend wurde der Fund von zwei spezialisierten Forschungsinstituten untersucht. Die Radiokarbondatierungen haben ergeben, dass der Schneeschuh aus der späten Jungsteinzeit stammt, und zwar aus der Zeit zwischen 3.800 und 3.700 vor Christus. Der Fund ist damit älter als Ötzi, der um 3.200 vor Christus am Tisenjoch ums Leben kam.

Am Montag wird der Fund präsentiert

Das Land Südtirol spricht in einer Aussendung von einem „außergewöhnlichen archäologischen Fund“. Es würde sich um den ältesten bisher bekannten Schneeschuh handeln. Am Montag soll der Fund in Bozen vorgestellt werden, hieß es in der Aussendung weiter.

Der Fund der Gletschermumie Ötzi jährt sich heuer zum 25. Mal. Der Mann aus dem Eis war am 19. September 1991 in den Ötztaler Alpen im Grenzgebiet von Italien und Österreich gefunden worden. Das deutsche Ehepaar Erika und Helmut Simon stieß damals in 3.210 Metern Höhe im Bereich des Tisenjochs auf die 5.300 Jahre alte Leiche aus der Jungsteinzeit.