Höhenbergsteigen stresst die Zellen

Das private Forschungsinstitut EURAC in Bozen hat Auswirkungen des Höhenbergsteigens auf den Körper untersucht. Laut einer Studie ist nach 24 Stunden Höhenexposition ein Maximum an zellschädigenden Teilchen im Organismus erreicht.

Mit einer Feldstudie auf 3.830 Metern Höhe am Südtiroler Ortler haben Forscher der Eurac in Bozen die Zunahme an freien Radikalen bei Alpinisten in großen Höhen untersucht. Die Wissenschafter konnten dabei nachweisen, dass nach 24 Stunden Höhenexposition ein Maximum an zellschädigenden Teilchen im Organismus erreicht ist, teilte das Institut am Dienstag in einer Aussendung mit.

Geringer Sauerstoffgehalt hat Auswirkungen

Wegen des geringen Sauerstoffgehalts in der Luft erleidet der menschliche Körper in großen Höhen „oxidativen Stress“, das heißt es bilden sich sogenannte freie Radikale, berichtete das Forschungsinstitut. Dabei handelt es sich um Atome oder Moleküle, denen ein Elektron fehlt und die deshalb besonders reaktionsfreudig und potenziell zellschädigend sind. An 16 Probanden, die mit dem Hubschrauber auf den Ortler gebracht wurden und dort 72 Stunden blieben, untersuchten die Wissenschafter, mit welcher Rate die freien Radikalen bei Höhenexposition zunehmen.

Deutliche Zunahme nach neun Stunden

Obwohl die Studienteilnehmer keinerlei körperliche Anstrengung unternahmen, hätten Blut- und Urinanalysen schon nach neun Stunden eine deutliche Zunahme freier Radikaler gezeigt. Ihren Höhepunkt habe die Kurve nach 24 Stunden erreicht, dann seien die Werte wieder zurückgegangen. Dementsprechend seien auch die Zellschäden nach 24 Stunden Höhenexposition am größten gewesen.

Auf Basis dieser Erkenntnis könnten Strategien entwickelt werden, um etwa Höhenbergsteiger oder Athleten bei Bergläufen vor Gesundheitsschäden zu schützen.