Viehversteigerung als Stimmungsbarometer

In Imst und in Rotholz finden die ersten Viehversteigerungen nach der Sommerpause statt. Sie könnten eine Art Stimmungsbarometer für die heimische Landwirtschaft sein. Die Bauern leiden unter einer schwierigen Marktsituation, die von mehreren Einflüssen bestimmt ist.

330 Rinder werden am Dienstag in Imst angeboten, 700 am Mittwoch in Rotholz. Das sind laut Landwirtschaftskammer um rund 15 Prozent mehr als sonst üblich. Den Tiroler Bauern wurde zwar geraten, die Tiere aufgrund der Blauzungenkrankheit in Ostösterreich heuer so früh wie möglich zu verkaufen, später im Herbst würde die Krankheit den Preis weiter drücken.

Milchpreis macht Kühe unattraktiv

Beim Rinderzuchtverband Tirol ist man aber überzeugt, dass die Steigerung bei den angebotenen Rindern auch mit dem niedrigen Milchpreis zusammenhängt. So rechnet man für die nächsten Versteigerungen, die bis Mai im Dreiwochen-Rhythmus stattfinden, mit einem großen Angebot und wenig Kaufinteresse bei den heimischen Bauern.

Derzeit liegt die Exportquote bei den Versteigerungen im Schnitt bei 65 Prozent. Steigt sie weiter, dürfte sich das laut Rinderzuchtverband negativ auf den Preis auswirken. Um das zu beobachten, werden in Imst und Rotholz viele Interessierte erwartet, die sich gar nicht an den Versteigerungen beteiligen.