Kapuziner verlassen Imst für immer

Das 1697 errichtete Kapuzinerkloster in Imst schließt mit September seine Pforten. Zuletzt lebten nur noch zwei Brüder im Kloster. Die Caritas plant im Kloster nun Sozial- und Bildungsinitiativen für das Oberland.

Der Kapuzinerorden zählt in Österreich und Südtirol nur noch 115 Brüder, von denen ein Großteil über 70 Jahre alt ist. Um den Brüdern ein Leben in Gemeinschaft zu ermöglichen, werden einzelne Standorte aufgegeben, um andere personell zu verstärken. In Tirol bleibt nur mehr der Verwaltungssitz der Kapuziner für Österreich und Südtirol in Innsbruck erhalten.

Neuer Stützpunkt für Caritas im Oberland

„Der Standort in Ried im Oberinntal wurde schon früher aufgegeben, dort hat die Pfarre das Kloster übernommen. Sonst gibt es in Tirol keine Kapuzinerstandorte mehr“, sagt Markus Köck, Finanzkammerdirektor der Diözese Innsbruck. Die Caritas der Diözese übernimmt das Kapuzinerkloster und will es im „franziskanischen Geist“ weiterführen. „Wir wollen dort die sozialen Angebote, die die Caritas in Imst betreibt, konzentrieren, wie etwa das Lerncafé oder Beratungs- und Betreuungseinrichtungen. Außerdem soll es ein neuer Stützpunkt für die Caritas-Aktivitäten im mittleren Oberinntal werden“, sagt Köck.

Kapuzinerkloster

Kapuzinerkloster

Die letzten beiden Kapuzinerbrüder verlassen das Kloster

Noch seien nicht alle Pläne für die künftige Nutzung fertig entwickelt, sagt Köck: "Kirche und Hauptgebäude sind in einem recht guten Zustand, da kann man mit wenigen Umbauten sehr bald aktiv zu arbeiten beginnen. Beim früheren Noviziat werden wir uns überlegen, wie wir es sinnvoll weiter nutzen können.“

Josef-Rupert Huber, einer der letzten beiden verbliebenen Brüder, bleibt Imst erhalten. Er wird die gottesdienstlichen Aufgaben in der Kapuzinerkirche wahrnehmen, vor allem auch wird er weiterhin die Beichte abnehmen, sagt Köck. Gleichzeitig mit Imst ziehen sich die Kapuziner auch aus Hartberg in der Steiermark zurück. Den Abschied aus Schlanders in Südtirol hat der Orden für September 2017 angekündigt.