Mammutprojekt Lawinenverbauung im Zillertal

Vor 22 Jahren haben im Zillertal die Arbeiten am Lawinenschutz für die Ortsteile Hintertux und Neu-Hintertux sowie die Zufahrt zum Gletscher begonnen. Derzeit wird die sogenannte Hintertux-Lawine verbaut.

Die Hintertux- und die Schmittenberg-Lawine stellen für 27 Gebäude in den Ortsteilen Hintertux und Neu-Hintertux sowie für die Zufahrtstraße zum Hintertuxer Gletscher auf rund 600 Metern Länge eine große Gefahr dar. Immer wieder musste die Straße dort wegen Lawinengefahr gesperrt werden - mit gravierende Auswirkungen auf Bevölkerung und Tourismus.

Arbeiten an Schmittenberg-Lawine beendet

In den Jahren 1994 bis 2008 wurden die ersten Sicherungsmaßnahmen an der Schmittenberg-Lawine durchgeführt. Durch eine Stützverbauung und gezielte Aufforstungen wurde die Lawinengefahr für die betroffenen Ortsteile deutlich reduziert. Für die Sicherung vor der Schmittenberg-Lawine wurden 6,3 Millionen Euro investiert.

Lawinenverbauung Hintertux

Wildbach- und Lawinenverbauung

Arbeiten an Hintertux-Lawine

Seit 2012 Arbeiten an Hintertux-Lawine

Im Juni 2012 begannen dann die Arbeiten an der Lawinenverbauung an der sogenannten Hintertux-Lawine - mehr dazu in Startschuss für größte Lawinenverbauung (tirol.ORF.at, 21.6.2012). Die Wildbach-und Lawinenverbauung errichtet derzeit eine Stützverbauung samt Verwehungszaun.

Lawinenverbauung Hintertux

Wildbach- und Lawinenverbauung

2.200 Stahlschneebrücken müssen mühevoll in das steile Gelände gesetzt werden. Rund ein Viertel der Fläche ist bereits verbaut, der Rest soll bis zum Jahr 2025 fertiggestellt sein. Die Kosten an den Sicherungsarbeiten sind mit 13,1 Millionen Euro veranschlagt. Davon trägt der Bund 55 Prozent, 20 Prozent das Land Tirol und 25 Prozent die Gemeinde Tux.

Keine Alternative wegen labiler Geologie

Den Baumaßnahmen gingen umfangreiche geologische Studien voraus. Mit diesen wurde der Aufbau des sogenannten Wandmassivs in Hintertux gründlich erkundet. Als alternative Sicherungsmöglichkeit wäre die Errichtung von Ablenk- bzw. Auffangdämmen im Tal in Frage gekommen. Aufgrund der labilen Geologie in diesem Bereich musste diese Variante verworfen werden.