Internetkäufe mit falschen Identitäten

Ein Trio soll unter Verwendung falscher Identitäten seit August 2015 Waren im Internet bestellt haben, ohne dafür zu bezahlen. Bei einer Paketabholung klickten für einen Verdächtigen aus Sierra Leone in Innsbruck die Handschellen, so die Polizei am Mittwoch.

Seine zwei mutmaßlichen Komplizen, ein 34-jähriger Nigerianer und dessen 31-jährige Landsfrau, wurden im Zuge der weiteren Ermittlungen ausgeforscht.

Lieferung an 29 Innsbrucker Adressen

Alle drei stehen im Verdacht, für Bestellungen Daten von 21 verschiedenen Personen im Internet recherchiert zu haben. Diese ließen sie sich an 29 Innsbrucker Adressen schicken. Bei den zuständigen Postämtern bzw. Postpartnern wurden die Pakete dann unter Vorlage gefälschter Ausweise abgeholt.

Die Bezahlung der Waren folgte jedoch nicht. Die vermeintlichen Käufer erfuhren erst durch die Interventionen von Inkassounternehmen von ihren angeblichen Bestellungen.

Beamter schwer verletzt

Am 13. Mai erfolgte bei der Abholung eines Paketes durch einen unter einem Aliasnamen bekannten 37-jährigen Mann aus Sierra Leone der Zugriff durch die Polizei. Bei der Festnahme wurde ein Beamter schwer verletzt, nachdem sich der verdächtige massiv widersetzt habe, so die Polizei.

Bei der anschließenden Hausdurchsuchung stellten die Ermittler zahlreiche neuwertige und mit Etiketten versehene Gegenstände im Wert eines hohen fünfstelligen Eurobetrags sicher. Insgesamt habe man den Verdächtigen bisher Bestellungen von 64 Paketen mit diversem Inhalt (Fernseher, Mobiltelefone, Bekleidung, Parfüms, Laptops, Schuhe, Dekorationsmaterial usw.) nachweisen können, so die Polizei.

Auf freiem Fuß angezeigt

Wie hoch der Gesamtschaden ist, könne vorerst nicht beziffert werden. Die drei wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft auf freiem Fuß angezeigt.