Mehr illegal Einreisende an Brenner-Grenze

Im Wipptal sind in den letzten Wochen mehr illegal Einreisende aufgegriffen worden. Laut Polizei konnten pro Tag 35 bis 40 Flüchtlinge gestoppt werden. Die italienische Polizei ortet unterdessen viele Flüchtlinge, die aus Österreich nach Italien kommen.

Die Polizei kontrolliert zwar nicht direkt an der Grenze auf dem Brenner, aber in den Zügen vom Brenner nach Innsbruck und auf den Straßen im Wipptal. Seit einiger Zeit wurde das Personal der Polizei dafür aufgestockt.

35 bis 40 Personen pro Tag aufgegriffen

Wie der stellvertretende Tiroler Polizeidirektor, Edelbert Kohler, angab, seien vor einem Monat zehn bis 15 Personen pro Tag durch die Exekutive aufgegriffen worden. Seit einigen Wochen seien es jedoch zwischen 35 und 40, die angehalten und einer fremdenpolizeilichen Behandlung unterzogen würden, so Kohler.

In Italien droht sich die Flüchtlingssituation weiter zuzuspitzen, dort landen laufend Menschen, die aus Afrika übersetzen. Die Unterbringung der Flüchtlinge wird dort immer schwieriger. LH Günther Platter (ÖVP) forderte, die direkten Grenzkontrollen auf dem Brenner wenn nötig zu aktivieren. Das gelte vor allem dann, wenn Frankreich und die Schweiz ihre Grenzen zu Italien schließen sollten, so Platter.

Viele wollen auch von Österreich nach Italien

Der italienische Polizeichef Franco Gabrielli warnte vor einer starken Flüchtlingsbewegung von Österreich nach Italien. „Während lediglich einige Hunderte Migranten in Richtung Österreich unterwegs sind, treffen Tausende aus Österreich bei uns ein. Wir Italiener müssten eigentlich eine Mauer bauen“, sagte Gabrielli der Zeitung „Il Messaggero“ im Hinblick auf den Grenzschutz auf dem Brenner. Den Behörden zufolge versuchen mehrheitlich pakistanische und afghanische Staatsbürger über Österreich und Slowenien nach Italien zu gelangen, um entweder bei Familienangehörigen im Land zu bleiben oder in die Schweiz oder nach Frankreich weiterzureisen.

Im Juni ortete Platter noch Entspannung

Im Juni hatte Platter noch eine Entspannung an der Brenner-Grenze geortet - mehr dazu in Platter sieht derzeit Entspannung auf Brenner. Insbesondere der Bürgermeister von Gries am Brenner, Karl Mühlsteiger, habe die effizienten Grenzraumkontrollen durch die Tiroler Polizei hervorgehoben, so Platter.