Prozess gegen Ex-Polizisten vertagt

Der Prozess gegen einen ehemaligen Polizisten und seine Lebensgefährten ist am Donnerstag in Innsbruck auf September vertagt worden. Den beiden werden Schmuggelfahrten ins Ausland und der Verkauf von Drogen vorgeworfen.

20 Jahre lang war der Erstangeklagte im Polizeidienst, dann betrieb er eine Sicherheitsfirma und mischte laut Anklage kräftig im Drogengeschäft mit. Nach Hinweisen auf Suchtgiftgeschäfte bei dem Security-Unternehmen im Großraum Innsbruck überwachten die Drogenfahnder die Mobiltelefone des Unternehmens. Die Ermittlungen führten schließlich zu einer Hausdurchsuchung im November des vergangenen Jahres bei der Sicherheitsfirma.

Beide Angeklagte in Therapie

Inzwischen ist der 43-Jährige genauso wie seine Lebensgefährtin in Drogentherapie. Beide konsumierten regelmäßig Drogen, wie sie am Donnerstag vor Gericht einräumten. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden vor, dass sie mehr als drei Kilogramm Cannabis und weitere Drogen nach Tirol gebracht haben.

Die beiden bekannten sich am Donnerstag vor Gericht teilweise schuldig. Drogenfahrten habe es gegeben, die geschmuggelte Menge bestritten sie aber. Seine Lebensgefährtin sei zwei Mal nach Tschechien gefahren, um dort Drogen für den Eigengebrauch zu kaufen, sagte der Angeklagte. Er habe ihr lediglich das Geld dafür zur Verfügung gestellt. Außerdem habe er auch geringe Mengen an Kokain weiter gegeben. Auch die 28-jährige Lebensgefährtin bekannte sich teilweise schuldig. Sie räumte die Schmuggelfahrten nach Tschechien vor Gericht ein. Außerdem habe auch sie anderen Leuten öfters Suchtgift, darunter Cannabis, Crystal Meth und Speed, überlassen.

Verteidiger: Fragwürdige Beschuldigungen

Die Anklage fuße zum Großteil auf Vermutungen und fragwürdigen Beschuldigungen der Staatsanwaltschaft, meinte der Rechtsanwalt des ehemaligen Polizisten in seinem Eröffnungsplädoyer. Der Verteidiger seiner Lebensgefährtin verwies indes auf die schwere Drogensucht seiner Mandantin. „Sie kommt ohne medizinische Behandlung da nicht mehr heraus“, sagte der Anwalt.

Bezogen sollen sie das Cannabis aber nicht nur aus dem Ausland haben. Auch ein Polizeibeamter soll Lieferant gewesen sein. Der Hundeführer soll sichergestellte Drogen an die beiden weitergegeben haben. Er ist deshalb suspendiert und wartet auf ein eigenes Verfahren. Der Prozess wurde auf den 26. September vertagt, dann sollen rund 20 Zeugen befragt werden.