Klettern wird schon 2020 olympisch
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat am Mittwoch in Rio de Janeiro fünf neue Sportarten für die Sommerspiele 2020 ins Programm aufgenommen. Demnach werden 2020 in Tokyo erstmals Medaillen im Sportklettern, Baseball/Softball, Karate, Skateboard und Surfen vergeben.
„Wir wollen den Sport zur Jugend bringen. Mit den vielen Optionen, die junge Leute heute haben, können wir nicht länger erwarten, dass sie automatisch zu uns kommen“, sagte IOC-Präsident Thomas Bach.
Riesenchance für Österreich
Das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) äußerte sich hocherfreut über die Aufnahme-Entscheidung. „Österreich ist ein Kletterland, das ist eine Riesenchance für unsere Weltklasse-Athletinnen und Athleten“, sagte ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel.
Die Aufnahme der Sportart Klettern ist auch für Tiroler Kletterer interessant. „Seit meiner Kindheit habe ich immer die Olympischen Spiele verfolgt und es ist auch für mich ein Traum, bei so einem Großereignis dabei zu sein. Es ist eine Riesenchance für unsere Sportart, sich vor der ganzen Welt zu präsentieren“, so der Innsbrucker Ex-Vorstiegweltmeister Jakob Schubert.
Kombinationsbewerb löst Skepsis aus
Skeptisch ist man jedoch hinsichtlich der geplanten Kombinationswertung aus den Disziplinen Vorstieg, Bouldern und Speed, die international bisher überhaupt nicht ausgetragen wird. Festgelegt werden sollen die Modalitäten aber erst in den nächsten Monaten.
Auch auf Funktionärsebene schwankt man zwischen Glückseligkeit und Skepsis. Problematisch findet Eugen Burtscher, der Präsident des Österreichischen Kletterverbandes (KVÖ), den Wettkampfmodus. „Dass dabei 2020 in Tokio voraussichtlich nur ein Kombinationsbewerb möglich ist und nur eine geringe Zahl von Athleten zugelassen wird, bleibt ein kleiner Wermutstropfen“, sagte Burtscher. Er sei aber zuversichtlich, dass in weiterer Folge die einzelnen Kletter-Kategorien bald ins olympische Programm aufgenommen werden.
Das Zittern um Zugehörigkeit geht weiter
Das genaue Programm für 2020 ist aber noch nicht fix, bis Mitte 2017 müssen einige Sportarten noch um ihre Zugehörigkeit zittern, da die Gesamtzahl der Athleten nicht verändert wird. Neu hinzu kommen jedenfalls 18 neue Disziplinen mit 474 Athleten.