Zu wenig Geschäft - Postpartner sperren zu
Laut Angaben der Post gibt es derzeit in Tirol 127 Postpartner. Ende des Sommers werden es vier weniger sein. Man erziele nicht die Umsätze, die es brauche, um die Kosten zu decken, sagt Kristin Vavtar, Sprecherin der Sozialen Dienste der Kapuziner, die das kleine Geschäft mit drei Mitarbeitern in der Innsbrucker Dreiheiligenstraße betreibt. Die Erwartungen seien höher gewesen, sagt die Sprecherin.
Komplizierte Arbeitsabläufe
Ähnlich ist das Bild in Mutters. Die Tankstelle wird Ende August das Postpartner-Geschäft bleiben lassen. Der Arbeitsaufwand sei zu groß, sagt Geschäftsführer Peter Eigentler. Ein Mitarbeiter allein könne die mitunter komplizierten Arbeitsabläufe neben dem Tankstellengeschäft nicht bewältigen. Die Provisionen, die die Post ihren Partnern zahle, würden nicht ausreichen, um einen zweiten Mitarbeiter anzustellen, bedauert Eigentler.
Auch die Postpartner in Höfen und Trins sperren zu.
Postgewerkschaft sieht Verbesserungsbedarf
Einige Postpartner würden gut funktionieren, sagt die Postgewerkschaft. Die Provisionen, die die Postführung zahle, seien zu niedrig und viele Postpartner würden es nach einigen Monaten wieder lassen, so Postgewerkschafter Heinz Kirchmair.
Es müsse sich etwas ändern, immerhin habe die Post einen gesetzlichen Versorgungsauftrag, so der Postgewerkschafter.
Post spricht von Erfolgsmodell Postpartnerschaft
Von einem Erfolgsmodell Postpartnerschaft spricht hingegen die Pressesprecherin der Post Kathrin Schrammel. Erst letztes Jahr habe man die Provisionen erhöht. Es gebe nur eine geringe Fluktuation.
Postpartnerschaft als Minusgeschäft
Vor Jahren sorgte die Schließungswelle bei den Postämtern für Empörung. Damals wurden die sogenannten Postpartner ins Leben gerufen. Doch das Modell funktioniert nicht wie geplant - mehr dazu in Postpartnerschaft als großes Minusgeschäft (tirol.ORF.at, 24.5.2014)