Experte warnt vor Dopingfolgen bei Amateuren

In Osttirol sind Mitte Juli zwei Amateur-Radsportler wegen Dopingverdachts angezeigt worden. Gedopte Amateure sind längst keine Seltenheit, Mediziner warnen vor unübersehbaren Folgen von Doping auch im Hobbysport.

Dass auch im Amateursport gedopt wird, beweist unter anderem der kürzlich bekannt geworden Fall zweier Osttiroler Radfahrer. Einer der beiden Hobby-Sportler soll beispielsweise im Besitz mehrerer Dopingsubstanzen, unter anderem EPO, Insulin, Wachstumshormone und Kortison gewesen sein. Zudem wird ihm vorgeworfen, auch mit den Substanzen gehandelt zu haben.

Insulin-Doping

Beim Insulin-Doping erhöht man - vereinfacht dargestellt - künstlich den Insulin-Spiegel. Dadurch wird Glucose vermehrt etwa in Muskelzellen aufgenommen, die so leistungsfähiger werden.

Der Lienzer Arzt und Dopingkontrollor Franz Krösslhuber zeigte sich im ORF-Interview vor allem darüber schockiert, dass die Dopingvorwürfe mit dem Handel von verbotenen Substanzen einhergehen und zudem mit beinahe ärztlichen Maßnahmen verbunden seien.

Leistungsdruck verleitet

Genaue Zahlen, wie viele Amateursportler sich mit Doping zu Spitzenleistungen verhelfen, gibt es nicht. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Vor allem Amateurveranstaltungen und gegenseitiger Leistungsdruck verleiten zum Konsum verbotener Substanzen. Krösslhuber erklärte: „Beispielsweise bei der Dolomitenradrundfahrt werden enorme Leistungen gefordert und erzielt. Gerade in diesem Bereich wird Doping eine immer größere Rolle spielen“, führt der Arzt aus. Immer öfter ist der Dopingarzt mit ähnlichen Fällen wie dem in Osttirol konfrontiert.

Enorme gesundheitliche Schäden durch Doping

Die Amateursportler wissen dabei oft gar nicht, was sie zu sich nehmen. Alleine aus gesundheitlicher Sicht sei von allen Dopingmethoden auf das Schärfste abzuraten, sagte der Mediziner.

Insulinspritze

dpa/Gero Breloer

Vieles werde unterschätzt, vor allem die Infektionsgefahr, wenn man sich selbst Blut abnimmt und dann wieder zuführt. „So etwas kann immer zu einer schwerwiegenden Infektion führen“, sagte Krösslhuber und warnte zudem: „Auch Hormone wie Insulin und Wachstumshormone haben ein entsprechendes Nebenwirkungspotential. Das ist ganz sicher gesundheitsgefährdend!“

Um auch im Hobbysport weiteren Missbräuchen vorzubeugen, will man jetzt bei Amateurveranstaltungen Kontrollen einführen.