EU-Abgeordnete für rasche BBT-Zulaufstrecke

Mitglieder des Verkehrsausschusses des EU-Parlaments haben am Dienstag in Innsbruck die Realisierung der nördlichen Zulaufstrecke des Brenner-Basistunnels (BBT) bis 2030 gefordert. Die Parlamentarier orten teils gravierende Probleme.

Der Vorsitzende des Ausschusses, der deutsche Grünen-Abgeordnete Michael Cramer, erinnerte in diesem Zusammenhang an die Worte des EU-Koordinators für den BBT, Pat Cox, der gemeint hatte, dass ein Brenner-Basistunnel ohne Zulaufstrecken „wie ein irisches Pub ohne Bier“ sei. Die Planung der Zulaufstrecke auf deutscher Seite „funktioniert nicht so gut“, die Linie, also die Trassenführung, stehe noch nicht fest, so Cramer bei einer Pressekonferenz.

Schwieriger Ausbau in Bayern

Markus Ferber, EU-Parlamentarier der CSU, argumentierte, der geplante viergleisige Ausbau im Inntal auf bayerischer Seite sei „nicht so einfach“. Es handle sich „nicht um ein triviales Problem“. Er erwartete aber „keine Kapazitätsengpässe im Tunnel“ für den Fall, dass Zulaufstrecken bei Inbetriebnahme des BBT noch nicht fertiggestellt sein sollten.

Knapper Zeitplan

Die bayerische EU-Abgeordnete Maria Noichl (SPD) erinnerte indes etwa an die Platz- und Lärmschutzproblematik im Inntal sowie an die Bürgerbeteiligung, die es derzeit nicht in ausreichender Weise gebe. Es brauche bei den Zulaufstrecken klare Planungen - sowohl in Deutschland als auch in Italien. SPÖ-Europaabgeordnete Karoline Graswander-Hainz zeigte sich „sehr verwundert“, dass die Planungen auf deutscher Seite erst 2012 begonnen haben. „Das wird knapp werden“, meinte sie.

Auch die Abgeordnete Claudia Schmidt (ÖVP) räumte „gravierende Probleme“ bei der nördlichen Zulaufstrecke ein. Sie sah aber das Zulaufstreckenprojekt nichtsdestotrotz „gut auf Schiene“.

Zuletzt hatte auch der bayrische Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) den raschen Ausbau der Zulaufstrecke zwischen München und Kiefersfelden gefordert. Der Minister kündigte damals an, dass bis 2018 mit Bürgermeistern und Anrainern geklärt werden soll, wo die Strecke auf bayerischer Seite genau verlaufe.

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